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200 Dritter Abschnitt. Geschichte der Neuzeit.
1 *>85. SBufje feiner öünben. Das (£b tk t Uoit R a it t e s würbe gebrochen
unb bann ganz aufgehoben. Militärische „Dragcmaben" übten mit
furchtbarem Druck gewaltsame Bekehrung in beu protestantischen
Ortschaften; ber (Meerenftrafe, selbst beut Tobe verfielen rückfällige
Protestanten. Unter ben größten Gefahren floh eine halbe Million
ber betriebsamsten französischen Unterhalten unb fanb in Hollanb und
Branbenburg eine neue Heimat.
Eroberungskriege Ludwigs XIY. Der spanische Erbfolgekrieg.
1667-63. § 125. Im Frieben zu Stachen, ber ben sogenannten Devolu-
tionskrieg gegen Spanien unb bie von Hollanb veranstaltete Tripel-
Allianz becnbigte, erhielt Lubwig XIV. 12 brabantische Plätze, gestützt
auf bas Devolutions- ober Heimfallsrecht brabantischer Stäbte, welches
er als Gemahl ber Tochter bes verstorbenen Königs von Spanien für
16.2—79.sich geltenb machte. Im Rache- unb Raubkriege gegen Hol-
lanb, in welchem Lubwig ben nach absoluter Herrschaft strebenben
Karl II. von Englanb unb burch Hülfsgelber Schweben, sowie beutsche
Reichsfürsten (Kur-Köln, Mainz, Münster) für sich gewann, rettete sich
Hollanb gegen bie französischen Heere unter Tu renne unb Conbö
burch Öffnung feiner Deichschlenscn unb burch allgemeine Volksbewaff¬
nung. Ter einzige Verbünbete ber Hollänber, ber große Kurfürst
von Branbenburg, mußte, vom Kaiser Leopolb I. nicht unterstützt, ben
Separatfrieden zu Vossem schließen; er trat aber neben einem kaiser-
lichen Heere sofort wieber auf ben Kampfplatz, als Lubwig nach ber
Räumung Hollands zweimal bie Pfalz barbarifch verheeren
16.5.und besiegte bei Fehrbellin bie auf Anstiften Frankreichs in
16.9. sein Lanb gefallenen Schweben. Der Friebe zu Nymwegen ver¬
schaffte bem französischen Eroberer bie Franchecomtö unb eine Reihe
elsassische Ortschaften; auch Lothringen behielt berselbe wiberrechtlich in
seinen Häitben. Balb baranf ließ er mit rechtloser Brutalität alle
bie Distrikte unb Ortschaften besetzen, welche ihm von seinen „Reu-
1680—84. it i o iip k a nt m ern" als „Dependenzen" ber ihm in ben letzten Friebens-
schlüssen zugesprochenen Länber bezeichnet würben, unb bie barum mit
diesen wiebervereinigt, reuniert werben müßten. Er nahm wiber alles
1681. Völkerrecht bie Reichsstabt Straßburg, bes Reiches Schutzwehr gegen
Westen, weg, unb ber Kaiser, ben Frankreich burch bie Türken in
äußerste Gefahr brachte, mußte ihm ben Raub lassen. Den (britten)
1688—97.Pfälzischen Raubkrieg eröffnete Lubwig wegen ber kurpfälzischen
Erbschaft, auf welche er wegen feiner Schwägerin, einer pfälzischen
Prinzessin, Anspruch erhob. Die Franzosen branbschatzten Schwaben
unb Franken unb verwüsteten auf Lonvois' unmenschliche Anord¬
nung die Pfalz burch Melacs, Duras u. a. Morbbrennerbanbeit auf
teuflische Weise, um ben hcranzieheitben beutschen Heeren nichts als
eine Wüste zu hinterlassen. Die Kaisergräber zn Speier wurden
beim Dombranbe geschändet, unb ber Prachtbau bes Heibelberger
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