Full text: Quellenbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren (Teil 3)

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Bier, jungem und altem Wem, altem und neuem Getreide, von Hühnern, 
Eiern und Gänsen, von Fischern, Schmieden, Schildmachern und Schustern, 
von Kisten und Schränken, von Drehern und Sattlern, Schmiedewerkstätten, 
Eisen- und Bleigruben, von Abgabepflichtigen; und zwar alles getrennt von¬ 
einander und wohl geordnet, daß wir im stände sind, zu wissen, was und 
wie viel wir von jeder Art haben. 
23. Wir wollen, daß sie in den Gärten alle Pflanzen haben, als Lilien, 
Rosen, Klee, Krauseminze, Salbei, Raute, Beifuß, Gurkeu, Melonen, Kürbisse, 
Bohnen, Kümmel, Rosmarin, Karbe, italienische Kichererbsen, Meerzwiebel, 
Siegwurz, Schlangenwurz, Anis, Sonnenblumen, Bärwurz, Lattich, Senf, 
Kresse, Petersilie, Sellerie, Sadebaum, Dill, Fenchel, Wegwarte, Weißwurz, 
Senf, Pfefferkraut, Wasserkresse, Gartenkresse, Rainfarn, Katzenkraut, Tausend¬ 
güldenkraut, Mohn, Mangold, Haselwurz, Malven, Karotten, Pastinak, Melden, 
Kohl, Kohlrabi, Zwiebeln, Porree, Rettiche, Schalotten, Lauch, Knoblauch, Krapp, 
Kardendisteln, Saubohnen, maurische Erbsen, Koriander, Kerbel, Springwurz. 
Und der Gärtner soll an seinem Hause Hauslauch ziehen. 
Von Bäumen aber, so wünschen wir, sollen sie haben: Obstbäume von 
verschiedenen Sorten, ebenso Birnbäume und Pflaumenbäume von verschiedener 
Art, Ebereschen, Mispeln, Kastanien, Pfirsichbäume verschiedener Art, Quitten, 
Haselnüsse, Mandelbäume, Maulbeerbäume, Lorbeerbäume, „Kiefern, Feigen, 
Nußbäume, Kirschen verschiedener Art. Die Namen der Äpfel sind: Gos- 
maringa, Geroldinga, Krevedellen, Spiraukeu, süße und herbe, alles aber 
Winteräpfel; und solche, die sogleich gegessen werden müssen, frühreife. Von 
Winterbirnen habe man drei oder vier Arten, süße, Kochbirnen und spätreife. 
4. Karls des Großen Persönlichkeit und sein Ende. 
Einhard, Kaiser Karls Leben. Abel (Nr. 5. 1.) S. 43ff. 
Karl war von breitem und kräftigem Körperbau, hervorragender Größe, 
die jedoch das richtige Maß nicht überschritt — denn seine Länge betrug wie 
bekannt sieben seiner Füße —, der obere Teil seines Kopfes war rund, seine 
Augen sehr groß und lebendig, die Nase ging etwas über das Mittelmaß, 
er hatte schöne, weiße Haare und ein freundliches, heiteres Gesicht. So bot 
seine Gestalt, mochte er sitzen oder stehen, eine höchst würdige und stattliche 
Erscheinung, wiewohl sein Nacken dick und zu kurz, sein Banch etwas herab¬ 
hängend scheinen konnte: das Ebenmaß der anderen Glieder verdeckte das. 
Er hatte einen festen Gang, eine durchaus männliche Haltung des Körpers 
und eine helle Stimme, die jedoch zu der ganzen Gestalt nicht recht passen 
wollte; seine Gesundheit war gut, außer daß er in den vier Jahren vor 
seinem Tode häufig von Fiebern ergriffen wurde und zuletzt auch mit einem 
Fuße hinkte. Aber auch damals folgte er mehr seinem eigenen Gutdünken, 
als dem Rat der Ärzte, die ihm beinahe verhaßt waren, weil sie ihm 
rieten, dem Braten, den er zu speisen pflegte, zu entsagen und sich an ge¬ 
sottenes Fleisch zu halten. Beständig übte er sich im Reiten und Jagen, 
wie es die Sitte seines Volkes war: denn man wird nicht leicht auf Erden 
ein Volk finden, das sich in dieser Kunst mit den Franken messen könnte. 
Sehr angenehm waren ihm auch die Dünste der warmen Quellen; er übte 
seinen Leib fleißig im Schwimmen und verstand das so trefflich, daß es
	        
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