Full text: Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren (Teil 2)

164 Das Mittelalter. Dritte Periode, 1254—1517. 
Glücklich war Maximilian in der Vergrößerung seiner Hausmacht. 
Wie er selber durch Heirat das reiche burguudische Erbe an sein Haus 
gebracht hatte, so vermählte er seinen Sohn Philipp den Schönen 
mit Zohanna, der Tochter Ferdürauds von Aragouieu und Isabellas 
von Kastilien iS. 168), der Erbin des seitdem vereinigten Königreichs 
Spanien mit seinen großen außereuropäischen Besitzungen. Maximilian 
erlebte noch den Beginn der Reformation; er hielt noch den Reichstag ab, 
auf welchem Luther von Kajetan verhört wurde, starb aber bald nachher, 
im Januar 1519. Dc^Mu^^chn M^ilipp bereits verstorben war, wurde 
sein Enkel Karl sein Erbe. 
§ 45. Nie wichtigsten deutschen Einzelherrschaften. 
1. Stellung der Landesherren. 
Während sich England, Frankreich nnd Spanien zu mächtigen 
Monarchien entwickelten, zeigte Deutschland gegen den Ausgang des 
Mittelalters das Bild ärgster politischer Zerrissenheit. Auch die einzelnen 
Länder wurden durch Landesteilungen noch immer weiter zerstückelt. 
Die Einnahmen aus solchen kleinen Gebieten gaben den Fürsten nicht 
Mittel genug, die Kosten der Verwaltung und Hofhaltung zu decken 
und es den reichen Städten in äußerem Glanze gleich zu tun. Um 
Geld zu gewinnen, wandten sie sich deshalb oft mit einer „Bxdx"^ 
(Bitte) an ihre Landstände (S. 113), die ihnen dann erlaubten, eine 
Steuer zu erheben. Aus der einmaligen Bewilligung machten die Fürsten 
nicht selten eine regelmäßige Belastung, die schließlich zu einer Pflickt 
der ZrtfjWhptt fnjfrhp-- Die Volkssprache in Norddeutschland faßte diesen 
Verlauf zusammen in die Worte: bede, secle, pligt, d. i. Bitte, Sitte, 
Pflicht. Die Landstände wiederum benutzten ore^Teldv erleg enh eit der 
Fürsten, von ihnen immer neue Rechte zu erhalten. Insbesondere nahmen 
sie die ^ lener bewillig uug für sich in Anspruch und öfter auch die 
Aufsicht über die Nerwendun.q.^LLr«MLldLlu, später wurden ihnen sogar 
landesherrliche Reckte, wie Mle. eigene Gerichtsbarkeit, übertragen. 
Darum tag der Druck der Zeit.vor allem auf den Bauern, auf die im 
letzten ®runbe..i)ie- äüt. wurdLN- 
2. Die wichtigsten deutschen Länder und ihre Jürstenhäuser. 
Österreich war unter ben Habsburgern zu dem mächtigsten 
deutschen Staate herangewachsen. Außer betn eigentlichen Österreich gehörte 
dazu Tirol, das nach dem Tode des Sohnes der Margarete Manltasch 
(S. 144), der mit einer habsburgischen Prinzessin vermählt gewesen, an 
Österreich fiel. Durch Kamps oder Erbschaft wurden ferner Kärnten, 
Krain,und Trieft erworben, während Steiena^-.schon unter den
	        
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