Das Privatleben der Römer: Nahrung. 311
Unterdessen eroberten die Römer fast ganz Süditalien; deshalb kehrte
Pyrrhns zurück. Er rückte zur Unterstützung der Samniter, welche sich
gleichfalls gegen Rom erhoben hatten, in Samninm ein, wurde aber m
der Schlacht bei Beneventnm (275) völlig geschlagen. Die Römer schössen
Brandpfeile auf die Elefanten ab, wodurch diese so erschreckt wurden, daß
sie das eigene Heer verwirrten. Pyrrhus kehrte in seine Heimat zurück
und soll später in Argos durch den Steinwurf eines Weibes getötet
worden sein. Die Römer unterwarfen nun ganz Süditalien und waren
damit Herren der ganzen Halbinsel. (266.) Sie sicherten die neuen Er- 266
obernngen durch eine Reihe von römischen Kolonien, verbanden die
Festungen durch Militärstraßen und machten so das Erworbene zu
dauerndem Besitze. Durch den Verkehr mit den in Süditalien ange-
siedelten Griechen wurden die Römer mit griechischer Sitte und Bildung
vertraut.
46. Das Privatleben der Römer.
1. Wahrung, Kleidung, Wohnung.
a. Nahrung. Die Römer alter Zeit waren einfach, mäßig und fleißig,
voller Gottesfurcht und Sittenreinheit. Ihre Hauptnahrung war ein
Brei aus Spelt, Weizen oder Gerste; Brot kam erst später aus.
Fleisch genossen sie wenig; zur Stillung des Durstes genügten ihnen
Wasser und Milch; erst seit der Bekanntschaft mit den Griechen tranken
die Männer auch mit Wasser verdünnten Wein, der aber den Frauen
streng verboten war. In alter Zeit gab es in der Lebensweise kaum
einen Abstand zwischen Herren und Dienern. Die Einfachheit machte es
den Römern leicht, unbestechlich zu sein und nach dem ehrenvollsten
Kriege wieder zum Pfluge zurückzukehren. Erst nach dem tarentinischen
Kriege überließen die reicheren Römer die Ackerarbeit mehr und mehr den
Sklaven.
b. Kleidung. Die Männer und Frauen trugen die Tunika, ein
hemdartiges Hauskleid ohne Ärmel, das durch einen Gürtel zusammen-
gehalten wurde. Die Frauen trugen als Obergewand die bis auf die
Erde herabwallende Stola mit Ärmeln. Die Männer zeigten sich außer
dem Hause selten ohne die Toga, d.i. ein an den Ecken abgerundetes
Tuch, das etwa dreimal so lang und doppelt so breit war, als die Höhe
eines Mannes betrug. Dieses Kleidungsstück wurde über die linke Schulter
nach vorn geschlagen, dann über den Rücken unter dein rechten Arm nach
vorn durchgezogen, so daß es die ganze Gestalt einhüllte. Nur der freie
Römer durfte in der Toga erscheinen. Auch die Frauen trugen wohl ein
der Toga ähnliches Tuch als Überwurf. Die Bewerber um ein öffentliches