Full text: Der Lehrstoff der zweiten Klasse (Teil 2: Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren, Abt. 2)

§ 179. VI. Die Zeit Friedrich Wilhelms III. bis zum Wiener Kongreß. 177 
auch an Zahl den Truppen Napoleons überlegen,- jedoch mangelte ihnen 
die einheitliche Leitung. 
4. Die Heeresaufstellung. Zu Trachenberg, im Regierungsbezirke 
Breslau, beschlossen die Verbündeten, drei Heere aufzustellen, die aber 
nur vereint gegen Napoleon eine Schlacht annehmen sollten. 
a) Den rechten Flügel bildete dieM^u^w^unter dem schwe- 
dischen Kronprinzen und ehemaligen französischen Marschall Bernad otte, 
110000 Mann stark und aus Preußen, Russen und Schweden be- 
stehend. Die preußischen Streitkräfte befehligten Bül y w und Tanentzien; 
die russischen führte Wintzingerode. 
b) In der Mitte stand die unter Blüchers. 
Sie war 95000 Mann stark und bestand aus Preußen und Russen. 
Blücher unterstützten Aorck und Gneisenau sowie die russischen Generale 
Langeron und Sacken. 
c) Den linken Flügel nahm die Böhmische pb&Jmte&LW? 
ein, die unter dem Oberbefehle des österreichischen Fürsten Schwarzen- 
berg stand. Sie bestand aus Preußen, Russen und Österreichern. 
Die preußischen Abteilungen führte Kleist, die russischen Wittgenstein; 
Generalstabschef war Radetzky. Hier befanden sich auch die drei Mon- 
archen Alexander I., Franz I. und Friedrich Wilhelm III. 
Die noch von Franzosen besetzten Weichsel- und Oderfestungen 
wurden von den Verbündeten eingeschlossen; außerdem waren größere 
Truppenkörper zur Beobachtung der Grenzen Italiens und Bayerns 
aufgestellt. 
Netpoleon hatte sein Hauptquartier in Dresden. Seine Truppen 
hielten die Elblinie besetzt. 
Die Hauptmacht der Franzosen stand zwischen Lregnitz und 
Dresden; ein andrer Teil der Truppen war in der Richtung aus 
Berlin in die Niederlausitz vorgeschoben, und Davout stand bei Ham- 
bürg. Die Elbfestungen hatten starke französische Besatzungen. 
5. Bis zur Entscheidungsschlacht von Leipzig. Als am 16. August 
der Waffenstillstand zu Ende ging, begannen die Heeresbewegungen von 
neuem. Napoleon hoffte von der Besitznahme Berlins, großen Erfolg 
und beauftragte Ondinöt, die Stadt zu nehmen. Bernadotte wollte 
sich nicht ans eine Schlacht einlassen; aber Bülow und Tanentzien 
griffen die Franzosen am 23. August bei Grofibegji'eii südlich von - • 
Berlin an und zwangen sie zum Rückzüge. Die Verbündeten konnten ^. W.-; 
sich des ersten Sieges im Befreiungskampfe rühmen. 
Napoleon selbst wandte sich gegen Blücher. Dieser nahm aber 
den Trachenberge Beschlüssen gemäß eine Schlacht nicht an, sondern 
zog sich zur Katzbach zurück. Als Napoleon jetzt die Nachricht von 
t) Vgl. Arndt: Lied vom Feldmarschall. 
Beck u. Dahme«. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht. II. Teil. 26
	        
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