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Sinnesorgane.
Pflege. Aus diesen Gründen ist das Geruchsorgan stets sorgsam rein zu er¬
halten. Eine verstopfte Nase hindert nicht nur die Atmung, sondern stört auch das
Allgemeinbefinden. Die Unaufmerksamkeit und geringen Fortschritte mancher Schul¬
kinder haben häufig ihren Grund in verstopfter Nase. Gegen Schnupfen, welcher in
einer Entzündung der Nasenschleimhaut besteht, hilft frische Luft und das Einziehen
von schwach gesalzenem lauem Wasser in die Nase. Nasenbluten stillt man durch Aus¬
schläge und Einziehen von kaltem Wasser. Polypen sind schwammige Auswüchse ans
der Nasenschleimhaut. Sie müssen durch Operation entfernt werden.
7. Die Zunge
ist das Organ des Geschmacks. Sie stellt einen stachen, vorn zugespitzten Muskel dar,
welcher am Boden der Mundhöhle und am Zungenbein festgewachsen ist. In der
Schleimhaut, welche die Zunge überzieht, liegen zahlreiche Hügelchen, die Zungen-,
Wärzchen. Die meisten haben eine fadenförmige Gestalt. Sie verleihen der Zunge'
das samtartige Aussehen und dienen zum Tasten. Zwischen den fadenförmigen treten
auch pilzförmige Wärzchen auf, welche ein verdicktes Ende haben. Aus der hinteren
Oberfläche der Zunge findet sich etwa ein Dutzend großer wallförmigcr Wärzchen,
welche von einer Grube umgeben sind. In derselben kommt die zu schmeckende Flüssig¬
keit mit den becherförmigen Enden der Nervenzweige in Berührung. Auch auf der
Oberfläche der pilzförmigen Geschmackswärzchen stehen solche Schmeckbecher.
Was geschmeckt werden soll, muß entweder schon aufgelöst oder im Mund¬
speichel löslich sein. Vollkommen unlösliche Körper, wie Kohle, Kiesel rc., nennen wir
geschmacklos. Übrigens sind aber die meisten Empfindungen, die wir als Geschmack
bezeichnen, in Wirklichkeit zusammengesetzte Empfindungen. Namentlich spielt der Ge¬
ruch dabei eine bedeutsame Nolle. Daß auch der Geschmackssinn der Ausbildung
fähig ist, beweisen die Feinschmecker im Essen, Trinken, Rauchen rc. Abgestumpft wird
der Geschmackssinn durch den Genuß stark gelvürzter Speisen, vieles Tabakrauchen
und Tabakkauen. Geschmackssinn haben auch die Tiere, denen die Zunge fehlt. Sie
beweisen dies durch die Auslvahl, die sie unter ihrer Nahrung treffen. — Die Zunge
dient dem Menschen aber nicht bloß als Geschmacksorgan, sondern auch zum Kauen,
schlingen, Tasten und Sprechen.
8. Die Kaut.
Die Haut ist das Organ des Gefühls oder Tastsinnes. Sie schützt die unter
ihr liegenden saftigen Teile vor dem Vertrocknen und dem Einfluß der Witterung
und ist zugleich ein höchst wichtiges Absonderungsorgan. Sie besteht aus zwei Schichten:
Oberhaut und Lederhaut.
Die Lederhaut bildet die stärkere untere Lage. Sie besteht aus Bindegewebe,
zwischen welchem elastische und glatte Muskelfasern eingelagert sind. Daher ihre große
Dehnbarkeit. Von der Oberhaut befreit, wird sie beim Gerben zu Leder. Durch
längeres Kochen verwandelt sie sich in Leim. Nach innen legt sich die Lederhaut durch
ein lockeres Netz von Fasern an die Muskelhäute au. In die Maschen dieses Netzes
lagert sich Fett ein, das bei beleibten Menschen eine dicke Schicht bildet.
An der äußeren Fläche der Lederhaut ragen kegelförmige Hügelchen hervor.
Manche von ihnen enthalten die Schleife eines seinen Blutgefäßes. In anderen
windet sich das Ende eines Empfindungsnerven um ein eirundes Körperchen. Diese
Tastkörperchen sind sehr ungleich in der Haut verteilt. Am zahlreichsten finden sie
sich an der Spitze der Zunge und der Finger. Deshalb ist dort der Tastsinn am
feinsten. Wie sehr sich der Tastsinn ausbilden läßt, kann man an den Blinden sehen.
Sie lesen mit den Fingerspitzen erhabene Schrift.
Die Oberhaut. Die Lederhaut hat zwischen und über den Tastwärzchen eine
Lage von saftreichen Zellen. Sie bildet die unterste Schicht der Oberhaut, die
Schleimschicht. Diese Schleimschicht entwickelt Farbstoff in der Sonne, woraus sich
das Braunwerden erklärt. Bei farbigen Menschen bildet die Schleimschicht bleiben¬
den Farbstoff, der aber erst nach der Geburt allmählich entsteht. Die oberen Zellen