X Deichert'sche Verlagsbuchhandl. Nachf. (Georg Böhme), 
Erlangen und Leipzig. 
und einen Beitrag zu liefern vermögen für die Realisierung des dem Gesckickts- 
unterrichte vindizierten Zweckes: durch 4>ie Betrachtung der Vergangenheit 
das Verständnis der Gegenwart anzubahnen Im allgemeinen ist in dem 
hier vorliegenden Buche alles ausgeschieden worden, was diesem Rroerfe de?' Geschickt« 
Unterrichtes nicht fördersam ist. Es wurde dadurch Raum gewonnen zu ein¬ 
gehender Behandlung der wichtigsten kulturgeschichtlichen Partien Ver- 
fasiungseinrichtungen, wirtschaftliche, sittliche und geistige Zustände werden am Schlüsse 
leder größeren Periode eingeschoben — als „bleibende Ergebnisse, als Wirkungen 
der m den vorausgegangenen Paragraphen geschilderten geschichtlichen Vorgänge" 
Mit der Geschickte des deutschen Volkes ist die unseres engeren, bayerischen 
Vaterlandes aufs innigste verbunden — derart, daß zunächst da. „wo beide ineinander¬ 
greifen, die entsprechenden Tatsachen (in ausreichender Ausführlichkeit) erwähnt am 
Ende eines größeren Zeitraumes dann nochmals teils wiederholend und zusammen- 
fastend, teils ergänzend in abgerundeter Darstellung übersichtlich vorgeführt werden" 
Den zweckmäßig ausgewählten Stoff weiß der Verfasser methodisch geschickt 
anzuordnen und sprachlich so einzukleiden, daß sein „Lehrbuch" als „Wieder- 
holnngsbuch" in der Hand der Schüler die besten Dienste leisten wird Die 
warme lebensvolle Darstellung — deren Nachahmung und Aneignung 
gerade dem künftigen Lehrer so not tut! — sucht sich der Apperzeptionsstufe der für 
diesen Unterricht in Betracht kommenden Zöglinge tunlichst anzupassen. Dabei ver- 
meidet der Verfasser mit Sorgfalt alles, was den Schüler zur historischen Phrase" 
zu eitler „Wortmacherei" verleiden könnte; der Klarheit der historischen Begriffe 
wendet er dieselbe Aufmerksamkeit zu, wie der auf Herzens- und Gemütsbildung ab- 
zielenden ethischen Beurteilung der einzelnen historischen Ereignisse; in ruhiger 
Objektivität wird über kirchliche und konfessionelle Vorgänge berichtet. Wir wünschen 
dem Buche die weiteste Verbreitung — namentlich in den Lehrerbildungsanstalten 
unseres bayerischen Vaterlandes! (Blätter f. d. Schulpraxis., 
Das Buch behandelt in klarer und doch gewählter Sprache die Geschicke der 
deutschen Nation bis in die Zeiten ihres tiefsten Niederganges. Die sehr über- 
sichtliche Gliederung der Hauptabschnitte, denen wir übrigens' etwas weniger all- 
gemeine, sondern inhaltsvolle Überschriften wünschen würden, sowie die Anfügung 
von Randnoten erleichtern jedenfalls die Arbeit bedeutend. Auch darin offenbart 
sich der tüchtige Pädagoge, daß er die schwierigsten und zugleich für die geistige 
Bildung wertlosesten Kapitel der bayerischen Geschichte, die Zeit der Teilungen, 
die Geschichte der verschiedenen Linien, auf das notwendigste beschränkt hat. — Auch 
die Kulturgeschichte schafft sich allmählich etwas Raum in den Lehrbüchern, und 
man kann mit dem, was der Verfasser bietet, im allgemeinen einverstanden sein. 
(Bayer. Lehrerzeitung.) 
Das Buch vermeidet mit großer Sorgfalt eine bloße Aufzählung von Tatfachen, 
fondern gibt den Stoff in lebensvoller, fließender Darstellung, erleichtert aber das 
Lernen durch fetten und gesperrten Druck ber wichtigsten Tatsachen, Namen und 
Zahlen sowie burch bie am Rande aufgeführte Gliederung. Dabei wird das Wefent- 
liche und Wertvolle der Geschichte eingehend geschildert, z. B. Karl ber Große, Otto I., 
Friedrich Barbarossa usw. als Personen, bereit fortwirkender Einfluß noch lange 
zu verspüren ist, alles andere dagegen wird nebensächlich behandelt, oft nur des 
Zusammenhanges wegen erwähnt. Die Kulturgeschichte ist nicht im engsten Zu- 
fammenhange mit den hervorragenden Personen der Geschichte behandelt, sondern 
am Schlüsse größerer Perioden in Form von zusammenfassenden kulturgeschichtlichen 
Bildern unter Hinweis auf frühere Perioden der Entwicklung eingeschoben worden. 
lPädagog. Jahresbericht.) 
Das Buch ist der 2. Band einer an dieser Stelle schon besprochenen Deutschen 
Geschichte. Die Anlage ist die gleiche; auch dieselben Vorzüge wären wieder hervor- 
zuheben: Die anschaulich-ausführliche, sehr gewandt geschriebene Erzählung vor allem 
ber politischen Geschichte, bie Übersichtlichkeit ber Darstellung, die historische Korrekt- 
heit, das Streben nach leidenschaftsloser und unparteiischer Berichterstattung. 
(Bayer. Lehrerzeitung.)
	        
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