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besafs die Halbinsel die Vorteile insularer Lage ohne deren
Nachteile.
Das Gebirgssystem des Peloponnes gliedert sich ohne
Verbindung mit den Stammgebirgen Mittel- und Nord-Griechen¬
lands. Dasselbe geht von dem mittleren Hochland Arkadien, der
„peloponnesischen Schweiz" aus. Dies Land ist ganz von Gebir¬
gen eingeschlossen, nur im Westrand von dem Flufsthal des
Älpheios durchbrochen. Die höchsten Erhebungen dieser (bis zu
2372 m.aufsteigenden) Randgebirge im Norden sind: Kyllene,Aro-
ania und Erymanthos; niedriger die Ketten der übrigen Seiten.
Um das Arkadische Binnenland lagern sich die Küsten¬
länder, teils nur Abdachungen jener Randgebirge, teils durch
eigene Gebirge selbständig gegliedert; dies namentlich durch
den über 1900 m. hohen Parnon, der im Kap Malea, und den
Taygetos, die höchste Gebirgskette des Peloponnes (2410 m.),
der im Kap Tänaron ausläuft, von zwei Flüssen, Eurotas und
Pamisos begleitet. So bildet der Peloponnes wieder vier
Halbinseln, die messenische, die zwei lakonischen, die argo-
lische, daher schon im Altertum mit einem Platanen- oder
Weinrebenblatt verglichen.
III. Klima, Vegetation.
Ungewöhnlich ist der Wechsel der klimatischen Verhält¬
nisse auf kleinem Raum. Von der Alpennatur des Pindos findet
ein Übergang bis zum Palmenklima Messeniens und der Ky¬
kladen statt. Herod. III, 106: yi EXXccg xccg tigctg noXXov tl x«A-
Xiotcc xsxQrjfitvag ’iXa^e. Der Reichtum der Naturformen, der
Vegetation, die südliche Klarheit der Luft und die Lichtein¬
wirkung sind von starkem Einflufs auf die geistige Entwicklung,
die religiösen Vorstellungen und den Kunstsinn der Bewohner.
Der Boden ist im ganzen mager, die Bewässerung nicht
ausreichend, weil die Mehrzahl der griechischen Flüsse ent¬
weder quellenlose, im Sommer versiegende Giefsbäche sind
oder nur geringen Wasserschatz in ihren Quellen haben. Auch
die zahlreichen Landseen sind nur in der Regenzeit wasser¬
reich. — Bei dichter Bevölkerung hat das Land keinen aus¬
reichenden Ertrag. Fruchtbarste Strecken sind die thessalische,
böotische, messenische Tiefebene. Grofse Mannigfaltigkeit der
Lebensweise herrscht je nach der wechselnden Natur: Jagd und
Viehzucht, Weinbau und Ackerbau, Schiffahrt und Fischfang.