Full text: Lehrstoff der Unterprima (Teil 2)

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des Stolzen, Herzogs von Baiern, dem er seine Tochter Gertrud 
zur Frau gab1). Die Wagschale des Sieges schwankte trotz¬ 
dem längere Zeit zwischen beiden Parteien; Herzog Konrad 
konnte sogar über die Alpen ziehen und sich in Mailand zum 
König von Italien krönen lassen. Schließlich gab ihn aber 
hier sein eigener Anhang preis, und nördlich von den Alpen 
geriet Friedrich so ins Gedränge, daß er sich auf sein Herzog¬ 
tum beschränkt sah. 
B. Lothars erster Zug nach Italien 1132/33 und seine 
Kaiserkrönung. 
Unter diesen Umständen glaubte Lothar Deutschland ver¬ 
lassen und zur Ordnung der Verhältnisse in Italien einen Römer- 
zug antreten zu können. Vor einigen Jahren war nämlich in Rom 
eine zwiespältige Papstwahl zustande gekommen, und Lothar 
hatte sich für den Kandidaten der Minderheit, Innozenz H., 
entschieden, für den auch der im ganzen Abendland hoch¬ 
angesehene Abt Bernhard von Clairvaux2) eintrat. Im 
Jahr 1133 hielt er mit ihm seinen Einzug in Rom und ließ 
sich von ihm zum Kaiser krönen. Außerdem belehnte 
Innozenz II., um für die erwiesene Hilfe sich dankbar zu 
zeigen, den Kaiser mit den Mathildischen Gütern, auf 
die eigentlich die Staufer als Rechtsnachfolger Heinrichs Y. 
Ansprüche gehabt hätten3). 
C. Lothars vier letzte Regierungsjahre. 
1) Sein Walten im Reich: a) Aussöhnung mit den 
Staufern: Nach der Rückkehr nach Deutschland nahm Lothar 
den Kampf gegen die Staufer wieder auf und nötigte zuerst 
Friedrich, dann auch Konrad, sich zu unterwerfen. 
b) Emporkommen der Askanier und Wettiner: 
Schon zu Zeiten Heinrichs Y. hatte Lothar als Herzog von 
*) Ygl. die Stammtafel auf der folgenden Seite. 
2) Kloster an der Aube, ostsüdöstlich von Troyes. Bernhard von 
Clairvaux war der „zweite Stifter“ des im Jahr 1098 vom Heiligen 
Robert in dem einsamen Citeaux (bei Dijon) begründet enZist er ziens er - 
ordens (eines Zweiges des Benediktinerordens), der ums Jahr 1200 gegen 
2000 Klöster im Abendland zählte. 
3) Der Papst faßte dies als Lehensverhältnis auf, wie ein später auf 
Friedrichs I. Verlangen beseitigtes Bild im Lateranpalast kundgab; dar¬ 
unter standen nämlich die Worte: 
B,ex venit ante fores, iurans prius urbis honores; 
Post homo (= Vassall) fit papae, sumit quo dante coronam.
	        
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