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ein Umstand, welcher sie um so gefährlicher macht. Die Ein-
geborenen behaupten, daß niemand am Bisse einer solchen
Schlange sterbe, doch erfahren die Europäer davon das Gegen-
teil, so daß sie ihren Namen wohl verdient.
VII. Die Tierwelt des Ozeans.
Die Tierwelt des Ozeans läßt wie auf dem Fest-
lande einzelne Gebiete unterscheiden, indem auch hier klima-
tische Verhältnisse und die Festländer der ungehinderten Ver-
breitung Schranken ziehen, wenn auch nicht in so einschneiden-
der Weise.
Im nördlichen Eismeere sind die Seesäugetiere
herrschend, darunter der Bartenwal, Narwal und das Walroß.
Der nördliche Teil des atlantischen Ozeans ist durch das
massenhafte Auftreten der Stockfische und Heringe bezeichnet,
nebstdem reich au Barschen, Lachsen und Makrelen, im tro-
pischen Teil dieses Ozeans sind Pottfische uud Delphine die
vorherrschenden Seesäugetiere, von Vögeln der Tropik- und
Fregattenvogel und kleine Sturmschwalben. Im mittellän-
dischen Meere siud Delphiue, Robben, Lippfische, Thun-
fische, Sardinen und Sardellen zahlreich; charakteristisch sind
ferner Edelkoralle und Badeschwamm. Im nördlichen Teil des
großen Ozeans herrschen die Panzerwangen, im tropischen
Teile Korallen, Seewalzen, fliegende Fische und große Haie
vor. Der südliche Teil des atlantischen und großen Ozeans ist
arm an charakteristischen Formen. Der indische Ozean zeigt
mehr Übereinstimmung mit dem großen als mit dem atlan-
tischen Ozean; bezeichnend für ihu sind giftige Seeschlangen,
Riesenschildkröten und eine reiche Molluskenfauna (darunter die
Perlmuschel). Der Unterschied der einzelnen Meeresfaunen ist
am auffallendsten an den Landengen von Panama uud ^von
Suez. Im südlichen Eismeer werden wieder die See-
säugetiere vorherrschend; unter den Vögeln sind die Pinguine,
die zum Brüten ans die Inseln nnd das Festland vmi^Amerika
kommen, bezeichnend. Endlich muß hier noch an die Thätigkeit
der risfbildenden Korallen erinnert werden.
Durch Ausschmelzen des Fettes der Fischsäugetiere erhält