I. Chem. Verricht., wobei Scheid, der re. 79^
sauren Gährung fähig, wenn sie die geistige vollendet
haben. Bei einigen hat der saure Stoff von Natur
ein solches Uebergewicht, daß sie gleich in die saure
Gahrung treten, ohne durch eine bemerkbare geistige
gegangen zu seyn. Der Essig, wofern er nicht sorg:
faltig bewahrt wird, geht sodann weiter zur faulen
Gahrung fort, welcher alle Körper aus dem Thier:
und Gewächsreiche unterworfen sind. ThierrscheKör:
per sind keiner .geistigen und sauren Gahrung fähig;
doch macht die Milch eine Ausnahme. Auch von den
Gewächskörpern treten die meisten gleich in die faule
Gahrung. Diese besteht in einer gänzlichen Auflö:
sung der vorher verbundnen Bestandtheile, wobei sich
flüchtiges Laugensalz entwickelt, welches den Gestank
verursacht. Mineralien können zwar nicht eigentlich gah:
ren und faulen; sie leiden aber eine andre ähnliche Ver:
änderung, wodurch sie allmählig zerstört werden und in
Staub Zerfallen. Ahr Anflösungsmittel ist die at:
movphärische Luft mit den darin befindlichen Säuren.
Durch diese werden z. B. Metalle zerfressen und in
Rost verwandelt. —
Die Gahrung kann durch die Kunst befördert, zweck:
mäßig geleitet, ober auch verhindert werden. Be:
fördert wird sie überhaupt, wenn man dem Körper,
welcher gähren soll, die gehörige Menge Feuchtigkeit
D d d 4 (wenn
chen , welches, aber durch schädliche Mittel zu geschehen pstegt,
z. 23. durch Blei. Ein Gemisch von trockner Kalkleber (un¬
gelöschter pulveristrter Kalk mir zerriebnem Schwefel verei¬
nigt) und fein geriebnem Weinsteinrahin, in Wasser aufge¬
löst , zeigt d>e Gegenwart des Bleies im Weine durch einen
braunschwarzen Niederschlag an, und wird für dre beste
Meinprobe gehalten. i