Full text: Erzählungen aus der Sage und Geschichte (Vorstufe)

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II. Bus dem Mittelalter. 
Wie hätte der Langobardenkönig diesem starken Feinde widerstehen 
können? Karl eroberte seine Hauptstadt, nahm ihn gefangen und schickte 
ihn als Mönch in ein Kloster. Das langobardische Reich vereinigte er 
mit dem fränkischen. 
3. Karls Zug nach Spanien. Karl zog auch gegen die Kraber 
in Spanien zu Felde und entriß ihnen das Land nördlich vom Ebroflusse. 
RIs er aber aus dem siegreichen Kampfe wieder heimkehrte, überfielen 
plötzlich in einem engen Gebirgstale Feinde sein Heer, und viele seiner 
-Krieger^wurden niedergehauen. Da fiel auch sein berühmter Feldherr, 
der wackere Held Roland, über dessen Tod die Sage folgendes erzählt: 
von vier Speerstichen zu Tode verwundet, nahm Roland sein herrliches, 
leuchtendes Schwert und schlug mit aller Kraft auf einen Marmorstein 
denn er wollte die gute Waffe lieber zertrümmern, als den Hrabern 
überliefern. Rber das Schwert spaltete den St^in und zerbrach doch 
nicht. Dann ergriff er sein Horn und blies mit solcher Kraft hinein, 
daß es zersprang und ihm selbst die Halsadern zerrissen. König Karl, 
der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall und 
kehrte wieder um; aber er fand den Helden schon tot und beweinte ihn 
bitterlich. 
10. Karl öer Große als Kaiser unö Landesvater. 
1. Karls Kaiserkrönung 800. Durch Karls (Eroberungen 
wurde öas fränkische Reich öas mächtigste in ganz (Europa: öer größte 
Teil von Deutschlanö unö Italien, ganz Frankreich unö ein StM von 
Spanien gehörten ihm an (s. Karte II). (Er war auch öer Beschützer 
öer christlichen Kirche, öer Freunö öes Papstes. Rls Karl einst am 
EDeihnachtsfeste in Rom war unö in festlichem Schmucke am RItar öer 
Peterskirche zum (Bebet nieöerkniete, setzte öer Papst öem Könige eine 
golöene Krone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem 
Jubel: „heil und Sieg Karl öem Großen, öem von Gott gekrönten, 
frieöebringenöen römrfchen Kaiser!" Die römische Kaiferroüröe 
machte Karl öert Großen zum obersten Herrscher, öer ganzen Christenheit. 
2. Landesverwaltung. Karl war auch ein weiser £anöesvater. 
(Er teilte sein Reich in viele kleine Bezirke oöer (Baue, an öeren Spitze 
er angesehene unö erfahrene Männer stellte, öie Grafen genannt rouröen. 
Strenge hielt er öarauf, öaß überall im Reich sein Wille gelte. Sein 
Petschaft war in seinen Degenknopf gegraben, hatte er einen Befehl 
an einen halsstarrigen Großen untersiegelt, so pflegte er toohl zu sagen: 
„hier ist mein Befehl, unö hier — inöem er öas Schwert schüttelte — 
ist öie XDaffe, öie ihm Gehorsam verschaffen toirö."
	        
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