Full text: Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

III. Die Gründung der spanisch - habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. 111 
riesige Massen von Edelmetallen zu finden, und beabsichtigte 
das ,,Groldland“ jsjDan. el DoradaV zu„ßioiuarn. 
Handelsverbindungen Westeuropas mit dem Orient gab 
es auch im Mittelalter; Alexandria und Konstantinopel waren die 
Mittelpunkte des levantinischen Handels (Levante ital. = Orient). 
Doch die Verteuerung, welche die Waren durch den Zwischen¬ 
handel erfuhren, machte die Aufsuchung eines unmittelbaren 
Handelsweges zur See wünschenswert. Und als die Türken 1453 
Kqnstantinopel eroberten und jene Handelsverbindungßn 
zerrissen, wurde das Bedürfnis nach einem direkten Seewege 
nach Indien dringender. 
Die Kenntnis, daß die freischwebende Magnetnadel nach 
Norden seigt, erhielten die europäischen Völker am Ende des 
12. Jh. Erst allmählich benutzte man diese Eigenschaft der 
Magnetnadel für die Schiffahrt und konstruierte den .Kompaß. 
Er wurde ein wichtiges Hilfsmittel für die Seefahrt, wenngleich 
es nicht richtig ist, daß erst jetzt Fahrten über den Ozean ge¬ 
wagt wurden. 
a) Entdeckungen der Portugiesen. Wenn ein Seeweg nach 8 90. 
Indien in ö. Richtung gefunden werden sollte, so mußte erst 
die Aufgabe gelöst werden, die.,Küstenlinie Afrikas festzustellen. 
Auf die Auffindung der westafrikanischen Inselgruppen im 14. Jh. 
folgte seit 1415 die Entschleierung der Westküste Afrikas durch 
die Bemühungen des Prinzen Heinrich („el Eavigador“) und 
nach dessen Tode (1460) König Johanns H. Die Fahrt des 
Bartholomäus Dias I4-L6—148.7 stellte die MögächkeiUder_Hm- 
segelung der Südküste Afrikas fest; König Johann taufte das 
„stürmische Vorgebirge“ in das ..Kap der guten Isoffn.in^- 
um. Auf die Landung des Vasco da Gama in Calicut an der 
Malabarküste 1198 folgte die Eroberung Indiens durch Almeida 
(spr. Alme'da) und Albuquerque (spr. Albukerke). 1JH)0 ent¬ 
deckte Cabral, auf der Fahrt nach Indien westwärts verschlagen, 
Brasilien. (Luis de Camöes’ [spr. Kamönffsh] „Os Lusiadas“) Das 
portugiesische Kolonialreich umfaßte die Westküste Vorderindiens, 
Ceylon, Teile des südostasiatischen Archipels, die Ost- und West¬ 
küste Afrikas und einen Teil der Küste Brasiliens.
	        
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