Geschichte der scandinavischen Reiche rc.
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Die Stände benüßten diese Schwäche, um den nachfol-
genden Königen, Erich Glipping (1283) , und Chr i-
sto p h II. (1320) die Bewilligung großer Vorrechte abzudrin-
gen. Erst Waldemar UI. brachte wieder Ordnung und Festig-
keit in das dänische Reich. Er verkaufte den Schweden die
ihnen bereits verpfändcten Provinzen S ch on en , Halland
und Blekingen, *) so wie Esthland an die deutschen Ordens-
Ritter, **) um damit andere verpfändete Bestaudstücke des
Reiches einzulösen, worunter auch das Schloß H a v n gehör-
te , wo er den Grund zur neuen Residenzstadt Kopenhagen ,
welche Anfangs ein Kaufmannshafen war , legte.
Bald darauf gab ihm aber König Magnus Smeek %%)
von Schweden für geleistete Hülfe die abgetretenen Provinzen
zurück und trat ihm auch G ot h lan d ab , worauf sich Wal-
demar II. in seinem Titel auch Kön ig d er Gothen nann-
te. Aber er kam hier mit dem Hansestädten in Berührung,
welche einen Stapelort zu Wisby hatten, und nun den König
nachdrücklich bekriegten, so daß er ihnen große Handelsfrey-
heiten einräumen mußte, um sie zum Stralsunder Frieden zu
bewegen (1370).
Seit dieser Zeit regierte Waldemar III. ruhig und brach-
te das Herzogthum S < les wig, nach dem Aussterben des
Hauses Abel, wieder an die dänische Krone. Mit ihm er-
losch das Haus Estridson (1375].
Er hinterließ bloß zwey Töchter: In geb or g, an Her-
zog Heinrich von Mecklenburg, und M argar e th a, an Kö-
nig Häkon von Norwegen vermählt.
§. ¿44,
Vereinigung der 3 scandinavischen Reiche unter der Köôni-
ginn Margaretha.
Die dänischen Stände übertrugen seiner jüngern Tochter
Margaretha, welche mit dem Könige Häkon VII]. von Nor-
A,
*) Für 70000 Mark Silber.
**) Für 19000 Mark Silber.
***) Smeek d. i. der Verminderesx.