fullscreen: Görlitzer Heimatkunde

§ 49—51. 
A. Tiere. 
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Punkten nicht selten; der Kranich brütet in wenigen Exemplaren 
an Heideteichen. Standvogel an der Neiße und an den wichen ist 
der kleine Regenpfeifer, während der große oder Goldregenpfeifer 
sich nur auf dem Durchzuge sehen läßt. Den Jägern wird eine be¬ 
sondere Freude beim Zuge der Schnepfen im Frühling bereitet; die 
häufigste ist die Heerschnepfe oder Himmelsziege, so benannt wegen 
ihres meckernden Tones. Hier und da zeigt sich der Kampfhahn, doch 
nur auf dem Zuge. An seinem Fluge ist aus großer Ferne der an 
allen Teichen, an Tümpeln und sumpfigen Wiesen auftretende Kiebitz 
zu erkennen. Sein Ton ist weit angenehmer als der des Wachtel- 
köuigs, der den Wachteln beim Zuge sich anschließen soll; doch ist 
diese Annahme irrig. Zum Schlüsse sei das grünsüßige Teich huhu 
erwähnt, das überall an Teichen, die mit Sträuchern bewachsen sind, 
in Gesellschaft des schwarzen Wasserhuhns anzutreffen ist. 
§ 49. Schwimmvögel. Die Familie der Möwen tritt immer 
mehr aus; die Lachmöwen zeigen sich an der Neiße sogar innerhalb 
der Stadt; Sturm-, Mantel- und gemeine Raubmöwe sind nur iu 
einzelnen Exemplaren beobachtet worden. Einer der größeren Schwimm- 
vögel, der Kormoran oder die Scharbe, verirrt sich nur selten in 
unsere engere Heimat. Auf deu Heideteichen brütet die Graugans. 
Reich vertreten ist die Familie der Enten. Von den 17 hier 
beobachteten Arten sind die häufigsten die weißäugige, die Stock-, Krick- 
und Knäckente, die gern auf schilfreichen Teichen nisten. Von den 
Sägern erscheint im Winter an Flüssen öfter der große (Mergus 
merganser), seltener der kleinere Verwandte (M. albellus). 
8. Reptilien, Amphibien, Fische. 
§ 50. Allgemeines. Im Gegensatz zur Vogelwelt sind die 
letzten Klassen der Wirbeltiere, die Reptilien, Amphibien und 
Fi|che, spärlich in der Oberlausitz vertreten; ganze Ordnungen, wie 
die weit verbreiteten Schildkröten, sind nur vereinzelt anzutreffen. 
§ 51. Schlangen. Nur wenige Arten finden sich in der Görlitzer 
Gegend, was der nördlichen gemäßigten Zone durchaus entspricht. 
Einer einzigen Giftschlange, der Kreuzotter, begegnen wir; sie hat 
sich leider während der letzten Jahre so erschreckend vermehrt, daß 
Prämien auf ihre Vernichtung ausgesetzt werden mußten und während 
des Jahres 1899 im Kohlfurter Bezirk allein mehr als 490 getötete 
Exemplare an die Oberförsterei eingeliefert wurden. Die anderen 
Schlangenarten, die Glattnatter (bei Königshain und Jauernick) und die
	        
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