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englisches Gebiet zurück. Damit war der Krieg beendet. Er hat große
Opfer von uns gefordert, aber auch aller Welt gezeigt, daß der alte Heldenmut
und die so oft bewährte deutsche Tapferkeit auch jetzt noch in unseren
Truppen lebendig sind.
9. UnTcre Hufgabe. Das Kaiserhaus der Hohenzollern ist stets
bestrebt gewesen, das Reich mit kräftiger Hand zu schirmen und die Werke des
Friedens zu fördern. Unser Volk hat den Segen der deutschen Einheit in
der Heimat und in der Fremde schätzen gelernt und in Handel und Industrie,
in Kunst und Wissenschaft einen mächtigen Aufschwung genommen. Mit Stolz
nennen wir uns Bürger des Deutschen Reiches. Möge auch das heran-
wachsende Geschlecht stets mit derselben Liebe und Begeisterung
für Kaiser und Reich eintreten, wie es die Männer getan haben,
die ein geeintes, mächtiges Deutschland mit ihrem Herzen ersehnt
und mit ihrem Schwerte erkämpft haben.
XX. Tinbang.
A. ÜberTicht des GCUederbolurigsftoffes für Klaffe I.
I. Die Germanen im Kampfe mit den Römern. (S. 1—17.)
a) Armin, ber Befreier Deutschlanbs. (@. 8—11.)
Das deutsche Volk bestand zu der Zeit, als es von den Römern in seiner
Selbständigkeit bedroht wurde, aus kleinen Völkerschaften, die sich bald freundlich,
bald feindlich gegenüberstanden. Der Vereinigung zu einem großen Volke
widerstrebten sie. Deshalb waren sie auch nicht imstande, dem Eindringen
der mächtigen und kriegstüchtigen Römer in ihr Land Einhalt zu gebieten. —
Drusus und Tiberins begründeten die römische Herrschaft über die West-
gemalten; der Statthalter Varus sollte sie befestigen und vollenden. Aber
die gemeinsame Not vereinte die Germanen zu gemeinsamem Handeln. Unter
der klugen und kühnen Führung des Cheruskerfürsten Armin besiegten sie
(9 n. Chr.) die Römer im Teutoburger Wald. So hatten sie ihre Freiheit
wieder errungen; aber sie konnten sie in den nächsten Jahren nur mühsam
gegen die Römer unter Germanicus behaupten. Die Bemühungen Armins,
die Westgermanen unter seiner Führung zu vereinigen, wurde durch seinen
frühen Tod vereitelt.
b) Die Westgermanen unter bent Einfluß ber römischen Kultur. (S. 11—12.)
Die Römer behaupteten ihre Herrschaft über den Süden Deutschlands
und über die Gebiete am Rhein und sicherten diese Provinzen durch den
Pfahlgraben (Limes) gegen germanische Einfälle. Sie sorgten für eine bessere
Bebauung des Bodens und förderten Handel und Verkehr. Dadurch wurden
sie nicht nur die Lehrmeister der unterworfenen germanischen Völkerschaften,
sondern auch der ihnen benachbarten freien Germanen. Aber der Gegensatz
zwischen Römern und Germanen bestand fort und führte schließlich dazu, daß
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