Full text: Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart (Teil 3)

— 25 — 
Versammlung als König auf den Schild erhoben. Den letzten Merowinger 
schickte er in ein Kloster, nachdem man ihm das lange Haar geschoren hatte. 
Aus Dankbarkeit gegen den Papst zog Pipin zweimal gegen die Langobarden, 
die den Papst bedrängten. Er nahm ihnen ein Stück ihres Landes weg und 
schenkte es dem päpstlichen Stuhl. 
21» Karl der Große* 768—814. 
a) Karls Persönlichkeit. Seine Bedeutung. 
1. Karls Perfönlicbheit. Unter den Fürsten des Frankenlandes nimmt 
Karl der Große, Pipins des Kurzen Sohn, die hervorragendste Stelle ein. 
Anfangs regierte er mit seinem Bruder Karlmann zusammen. Als aber dieser 
starb, nahm er das ganze Frankenreich allein in Besitz. Er war ein großer, 
stattlicher Mann. Von Jugend auf hatte er seinen Körper durch Reiten, 
Jagen und Schwimmen gewandt und kräftig gemacht. In seiner Kleidung und 
Lebensweise war er sehr einfach. Er trug gewöhnlich Kleider, die von seinen 
eigenen Töchtern gewebt worden waren. Bei feierlichen Gelegenheiten dagegen 
erschien er in golddnrchwirktem Kleide, auf dem Haupte die Krone, die von 
Diamanten erstrahlte. Während der Tafel hörte 
er gern Musik, oder er ließ sich die Geschichten 
der alten Helden vorlesen. Wie er jeden ein- 
zelnen Tag auszunutzen suchte, so war er auch 
sein ganzes Leben lang bemüht, für sein großes 
Reich zu wirken und zu sorgen. 
2. Karls Ziele. Er hatte sich das hohe 
Ziel gesteckt, alle deutschen Stämme unter 
seinem Zepter zu vereinigen, sein Reich 
gegen die Einfälle feindlicher Nachbarn 
zu sichern, ihm eine einheitliche Verwal- 
tnng zu geben und die christliche Religion 
zur Herrschaft zu bringen. Bon allen 
deutschen Völkern waren damals nur noch die 
Sachsen Heiden. Er beschloß deshalb, ihr Land 
seinem Reiche einzuverleiben und die Bewohner 
für das Christentum zu gewinnen. 
b) Karls Kriege. 
1. Krieg mit den Langobarden. 774. 
Nach dem Tode Karlmanns floh dessen Witwe 
mit ihren Söhnen zu ihrem Vater Des id er ins, 
dem König der Langobarden. Dieser verlangte Karl der Große zu Pferde. 
vom Papst Hadrian, daß er seine Enkel als Kleine Bronzestatuette, mit höchster Wahr- 
. »r t = rv * . r * . scheinlichkeitPorträtstatue Karls d. Großen. 
Komge Uber das Frameureich anerkenne und früher im Domschatz zu Metz, später von 
sie forte. Da sich jedoch der Papst weigerte, 
«berzog ihn Desiderius mit Krieg und nahm b,„2t 1?V«™'Tm""Sa"
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.