Full text: Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt

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5. Deute ihre Namen! 
6. Sprich über seine Form, Größe und sonstige Beschaffenheit! 
(Schätzung auf dem Stadtplan und Vergleich mit der der Größe »ach be- 
kannten Schulstraße). 
7. Berichte von den merkenswerten Gebäuden des Angers! 
8. Beschreibe die Waidpflanze und gib die Herstellung der Waidfarbe an! 
9. Wie ging es auf dem alten Waidmarkt zu? 
10. a) Sprich über Einrichtungen der Post, welche du schon kennen gelernt hast! 
b) Zu welchem Zwecke kommt der Postbote in euer Haus? 
11. Merke dir einige Wappenschilder ain Postgebäude und deute sie! 
12. Welche Linien der Elektrischen kommen auf dem Anger zusammen? 
13. Nenne noch andere Verkehrsmittel und sprich über die Art ihrer Bewegung! 
14. Beschreibe a) das Lutherdenkmal! 
b) den Monumentalbrunnen! 
15. a) Welche Gebäude des Angers tragen noch bildlichen Schmuck? 
b) Setze die Darstellungen in Beziehung zu den Gebäuden! 
16. Zeichne den Plan des Angers! 
b) Nnterrichtsergebnisse: 
1. Ein Anger ist ein wildgrünes Grasland. 
c) Zum Lesen: 
1. Erfurt als Markt- und Handelsstadt. 
Schon Karl der Große erkannte die günstige Lage der Stadt. Er 
bestimmte sie deshalb zu einem Stapelplatz*) für den Handel mit den 
Slawen. Der Handel vollzog sich auf dem rechten Geraufer, wo heute 
der Wenige Markt liegt. Auf dem andern Ufer verkauften die Einheimischen 
ihre Waren. Täglich und zu jeder Stunde wurde hier gehandelt und 
verkauft. Der Markt war nicht gebunden an bestimmte Wochentage oder 
Jahreszeiten. Stadt und Markt waren damals eins. Eine Stadt ohne 
Markt war undenkbar. Erfurts Lage war besonders günstig. In ganz 
Thüringen war kein besserer Handelsplatz zu finden. Ihm strebten neben 
zahlreichen Wegen aus der nahen Umgegend alle Straßen vom Rücken 
des Thüringer Waldes zu. Die wichtigste von ihnen war die Nürnberger 
Geleitsstraße. Sie alle wurden geschnitten von der „Königstraße", auch 
„Hohe Straße" oder via regia i.u8atiae (Lausitz) genannt, die von den 
Niederlanden und dem Rhein zum fernen Osten führte. Sie verlief vom 
Rheine über Frankfurt am Main, Hanau, Fnlda, Eisenach und Gotha nach 
Erfurt und von da über Eckartsberga, Leipzig, Bautzen und Görlitz nach 
Breslau. Durch sechs Tore zog von früh bis Sonnenuntergang die 
Reihe der stattlichen Frachtwagen und Karren in Erfurt ein und aus. 
Die Pflicht der Fürsten war es, die Landstraßen zu erhalten und 
die Reisenden, namentlich die Kaufleute, durch Bewaffnete begleiten zu 
lassen. Hier in Thüringen war es die Aufgabe der Landgrafen. Doch 
waren die Straßen meist in sehr schlechtem Zustand. Trotzdem forderten 
*) Alle fahrenden Kaufleute, die in einem bestimmten Umkreis Erfurt sich nahten, 
mußten hier ihre Waren niederlegen und an die Bürger verkaufen. Sie besaßen das 
Borkaufsrecht. Fremde konnten erst nach ihnen kaufen. Das Niederlegen geschah in 
der „Wage", dem städtischen Kaufhaus. Dieser Zwang hörte erst im 16. Jahrhundert auf.
	        
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