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es hilft nichts; deshalb würdest du nicht dümmer und ich nicht klüger. 
Ich hab' dir's gut gemeint, wollte dich nicht ausnutzen gleich am ersten 
Tage, habe dir die Ehre erwiesen, neben mir gemütlich auf der Straße 
daherzuspazieren. Und du tust mir alles Schlechte und Niederträchtige an. 
Bei der ersten Brücke hast du mich vor den Leuten zuschanden gemacht, 
bei der zweiten Brücke hast du mich gefoppt, nachher bist du halsstarrig 
gewesen wie ein Stier, endlich bist du mir gar mit Rock und Geld davon¬ 
gelaufen wie ein Schelm. Daß es solchergestalt mit unserer Freundschaft 
aus ist, wirst du einsehen. In diesem Augenblick — das Heu hast du 
gefressen — trittst du deinen Dienst an. Wir haben noch ein gut Stück 
Weges, den wirst du für uns beide machen. Wollen doch sehen, wer von 
uns beiden über ist!" 
Und damit schwang ich mich auf den Rücken des Esels, daß er 
schier einknickte unter meiner Last. 
„Also vorwärts!" 
Was geschah? Der Esel hub sachte an auszuschreiten, ernst und 
ruhig trabte er mit mir davon. Auf das ergebenste ließ er sich leiten, 
zeigte sich sehr unterrichtet, schaute nicht nach rechts und nicht nach links; 
er streckte seinen Kragen nach keinem Grasbüschel aus, er blieb nicht stehen, 
und er lief nicht, er trabte ernst und ruhig des Weges. Zu einem Tümpel 
kamen wir, er trug mich gemessen hinüber. Zu einer Brücke kamen wir. 
„Da setzt's was!" dachte ich, aber er zögerte keinen Augenblick, trabte 
ernst und ruhig über die Briicke. In großer Eintracht ging die Strecke 
vor sich, bis wir gegen Abend wohlbehalten nach Sitzeldorf kamen. 
Heute ist der Graue schon lange tot. Ich werde ihm meine Hoch¬ 
achtung bewahren wie jedem, von dem man etwas Rechtes gelernt hat. 
Ich habe von ihm gelernt, daß der Esel ein gutes und nützliches Tier ist, 
wenn man ihn — als Esel behandelt. Peter Rosegger (Allerlei Menschliches). 
89. Till Eulenspirgrl. 
1. Wer Till Eulcnspicgel war. 
In dem Munde des Volkes lebt noch jetzt nach 500 Jahren der 
Name eines schalkhaften Mannes. Er hieß Till Eulenspiegel. Seine 
größte Lust war, die Welt zu durchwandern und lustige, nicht selten auch 
boshafte Streiche zu machen. — Noch jetzt nennt man mutwillige und 
närrische Handlungen Eulenspiegelstreiche. 
2 Eulenspiegel als Seiltänzer. 
Als Eulenspiegel, der mit seiner Mutter in einem Dorfe an der 
Saale wohnte, sechzehn Jahre alt geworden war, mochte er kein Hand¬
	        
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