Full text: Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden (H. 2)

Entdeckungen. 
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Hoffnung, viel Gold zu finden, getäuscht sahen, mißhandelten die Einge- 
borenen und verleumdeten Kolumbus, der als Ausländer ohnehin nicht 
beliebt war, beim spanischen Hofe. Er kehrte deshalb zurück und rechtfertigte 
sich. Die dritte Reise führte zur Entdeckung des Festlandes von Süd- 
amerika an der Mündung des Orinoko. Als Kolumbus aber auf Haiti 
in der spanischen Ansiedlung Ordnung schaffen wollte, erschien auf Betreibe»: 
seiner Feinde ein königlicher Abgesandter aus Spanien, der ihn, ohne die 
Sache zu untersuchen, in Ketten dahin zurückbrachte. Zwar gelang es dem so 
tief Gekränkten, sich zu rechtfertigen; aber von den ihm versprochenen Be- 
lohnungen war nicht mehr die Rede. Trotzdem unternahm er noch eine 
vierte Reise, um eine Durchfahrt nach Westen zu suchen. Er fuhr an der 
Küste von Mittelamerika entlang und landete dann auf Jamaika, weil 
seine Schiffe nicht mehr seetüchtig waren. Hier geriet er, während einige 
seiner Leute in einem Kahne nach Haiti fuhren, um ein neues Schiff zu 
holen, mit den übrigen in große Bedrängnis, weil die Eingeborenen, erzürnt 
über das gewalttätige Auftreten der Spanier, keine Lebensmittel mehr liefern 
wollten. Kolumbus rettete sich und die Seinen dadurch, daß er deu Indianern 
mit dem Zorne der Götter drohte und zum Beweise seiner Macht eilte Mond¬ 
finsternis voraussagte, die pünktlich eintraf. Als das Schiff angekommen 
war, fuhr er uach Spanien zurück, wo er nach einigen Jahren starb — in 
dem Glauben, das wirkliche Indien entdeckt zu haben. 
Den Namen Amerika erhielt der entdeckte Erdteil nach dem Bor- 
schlage des deutschen Gelehrten Waldseemüller, der ein Werk über die Fahrten 
des Florentiners Amerigo Vespueci nach der Neuen Welt herausgab. 
2. Auffindung des Seeweges nach Ostindien. Auf auderm Wege suchten 
die Portugiesen im 15. Jahrhundert das Ziel zu erreichen. Auf Betreibe» 
des für Portugals Macht und Ruhm begeisterten Prinzen Heinrich des 
Seefahrers fuhren sie an der Westküste Afrikas nach Süden und ent- 
deckten Madeira und das Grüne Vorgebirge, i486 erreichte Bartholomäus i486. 
Diaz die Südspitze Afrikas, die er Kap der Stürme nannte, die aber nach 
seiner Heimkehr den Namen Vorgebirge der Guten Hoffnung erhielt. Endlich 
wagte Vasco da Gama 1498 die Fahrt um Afrika herum durch den 1498. 
Indischen Ozean und pflanzte zu Goa an der Westküste Vorderindiens 
die portugiesische Fahne auf. Ostindien nannte man das entdeckte Land. 
3. Erste Erdumsegelung. Indien auf westlicher Fahrt zu erreichen, 
gelang durch die Erdumsegelung, die von Spaniern unter dem Portugiesen 
Magalhaes [magaljängfch] unternommen wurde. Er durchfuhr die nach 
ihm benannte Straße und den „Stillen" Ozean: auf einer der Philippinen 
fiel er im Kampfe gegen die Eingeborenen. 
4. Eroberung von Mexiko. Von Kuba gelaugte der Spanier Cortez 
mit 700 Mann und einigen Pferden und Kanonen nach Mexiko. Er 
war erstaunt, dort ein großes Staatswesen zu finden, an dessen Spitze 
ein König stand, und ein Volk, das in Städten wohnte und Gewerbe
	        
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