Full text: Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde (Teil 3)

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Die Neuzeit. 
Sie wahrten sich deutsche Sprache und Sitte; ja Holstein blieb ein 
Glied des Deutschen Reiches und später des Deutschen Bundes. 
ewerVn- 2- Der Schleswig-holsteinische Krieg 1848—1850. Im 
Schl-swZ ^hre 1848 versuchte der dänische König Friedrich VII., Schleswig 
dem dänischen Staate völlig einzuverleiben. Die mutigen Schleswig- 
Holsteiner ergriffen darauf die Waffen. Preußische, hannöversche und 
braunschweigische Truppen kamen ihnen aus Deutschland zu Hilfe. 
Deichen Die Deutschen siegten am Danewerk, brachten in der Schlacht 
bei Eckernförde der dänischen Flotte schwere Verluste bei, erstürm- 
ten die Düppeler Schanzen und drangen in Iütland ein. Doch 
Rußland die Einmischung Rußlands und Englands zugunsten der 
Englands Dänen lähmte die Kriegsführung und bewirkte, daß Preußen im 
Namen des Deutschen Bundes mit Dänemark Frieden schloß. Die 
Dänen überwältigten nun die Schleswig-Holsteiner und besetzten — 
mit Hilfe des Deutschen Bundes! — die Herzogtümer. Das bis- 
herige Erbrecht ward aufgehoben; die Großmächte bestimmten durch 
Protokoll das Londoner Protokoll 1852, daß nach dem Tode Friedrichs VII., 
mit dem der Mannesstamm des dänischen Königshauses ausstarb, 
Dänemark und die beiden Herzogtümer an den Prinzen Christian 
von Glücksburg fallen sollten. Die Dänen versprachen zwar, die 
Selbständigkeit und Zusammengehörigkeit der Herzogtümer bestehen 
zu lassen; in Wahrheit aber wandten sie alle Mittel an, um die 
beiden Länder zu trennen und dänisch zu machen. Mit Trauer sah 
des deutsche Volk auf den bedrängten Bruderstamm; überall in^ 
Deutschland sang man das Lied: 
„Schleswig-Holstein, meerumjchlungen, 
Deutscher Sitte hohe Wacht, 
Wahre treu, was schwer errungen, 
Trotz des Feindes Übermacht! 
Schleswig-Holstein, stammverwandt, 
Wanke nicht, mein Vaterland!" 
§ 131. Das Kaisertum Napoleons III. 1852—1870. 
1. Der Staatsstreich Ludwig Napoleons. Der Präsident 
Ludwig Napoleon wußte sich bald die Alleinherrschaft zu verschaffen. 
Die Gesetzgebende Nationaloersammlung hatte eine Beschränkung des 
Staatsstreich Wahlrechts beschlossen; Napoleon löste sie im Jahre 1851 am 2. De¬ 
zember, dem Jahrestage von Napoleons I. Kaiserkrönung, gewaltsam 
auf, stellte das allgemeine Stimmrecht wieder her und ließ sich vom 
Volke zum Prinzpräsidenten auf 10 Jahre erwählen. Die
	        
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