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7. Er gründet einen Kirchenftat (nicht von langer Dauer.)
a. Die Mathilde'schen Güter in Besitz genommen.
b. Die kaiserlichen Vögte aus den italienischen Städten ver¬
trieben.
8. Er stellt die Kirchenlehren fest, wie sie sich bis dahin entwickelt
hatten.
Konzil im Lateran (Patriarchen von Antiochia und Jerusalem,
71 Kardinäle und Erzbischöfe, 412 Bischöfe, 800 Aebte.)
„Kein größeres und scharfsinnigeres System der Menfchenbeherrschunq
ist je ausgesonnen worden, als das Gregor's YII. und Jnnocenz' III." »)
(Es wurde von den nächsten Nachfolgern noch weiter entwickelt.)
Constantia gab Jnnocenz ihrem Sohne zum Vormund.
Dieser erzog den jungen Kaiser vortrefflich.
Friedrich wurde der gelehrteste und geistig bedeutendste aller Kaiser.
Zwiespältige Kaiserwahl.
Der Papst laßt durch die welfische Partei Otto (IY.), Sohn Hein-
rich's des Löwen, wählen.
Die staufische Partei wählt Philipp von Schwaben.
Philipp von Schwabens 1198—1208 und
Gtto IY. von ßröunfdjmetg2) 1198—1215.
Deutschland Schauplatz der fürchterlichsten Verwirrung.
Philipp, der gutmütigste aller Staufer, war nahe daran, allgemeine
Anerkennung in Deutschland zu finden.
1208 wird er ermordet (30 Jahre alt) aus Privatfeindschaft durch
den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach.3)
Otto IY. war ein mittelmäßiger Geist, aber ein tapferer Ritter
Er war wie Heinrich Y. unterwürfig gegen den Papst, so lange er
ihn brauchte zur Erlangung der Anerkennung in Deutschland und
der Kaiserkrone.
Später suchte er die Rechte des Kaisers gegen päpstliche Anmaßung
zu wahren.
Nach 1208 gewinnt er mehr Anerkennung in Deutschland.
1209 in der Peterskirche Kaiserkrone.
1210 Jnnocenz schleudert den Bannstrahl gegen Otto IY.
Grund: Otto hält seine Versprechen nicht, sucht die Mathilde-
schen Güter an den Kaiser zu bringen.
„Die Kirche kann von Zehnten und Gaben be¬
stehen, bedarf nicht des weltlichen Besitzes."
1) S. Kohlrausch a. a. O. p. 348.
2) Bild a. a. O. p. 331.
3) Neffe des p. 97 genannten Herzogs von Bayern.