A.iSDtc reichsunmittelbaren Gebiete in Franken.
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Aschaffenburg an Oesterreich, wurde aber sogleich von dieser Macht an
Bayern vertauscht (gegen Tirol ic. s. §. 93, 1).
e. Jas Kochstift Wamberg.
1. Die Grüuduug der Stadt Bamberg geht ungefähr auf das
Jahr 800 zurück. Der letzte der Grafeu von Babenberg wurde 906
enthauptet auf Befehl Ludwigs d. K. (§. 43, 5) und die Burg Baben-
berg mit Gebiet als kaiserliche Domäne unter Gaugrafen gestellt. Das
Bisthum Bamberg stiftete Kaiser Heinrich II. im Jahre 1007
(§. 45, 6) und machte seinen Kanzler Eberhard zum ersten Bischof.
Im Jahre 1012 wurde der Bamberger Dom eingeweiht, in welchem
Heinrich II. und seine Gemahlin Kuuiguuda beigesetzt sind.
Bald erweiterten die Bischöfe ihr Gebiet und gründeten insbeson-
dere stattliche Klöster, wie das Beuedictiuerkloster Michelberg (1015),
die Abtei Banz (1071) u. a. Im Jahre 1046 bestieg der B. Suid-
ger als Clemens II. den päpstlichen Stuhl (§. 46, 5). B. Otto I.,
der Stifter zahlreicher Kirchen und Klöster, ist bekannt durch seine
Missionsreisen uach Pommern (1024—28; s. §. 54, 1). Um die Mitte
des dreizehnten Jahrhunderts erhielten die Bamberger Bischöfe den Ti-
tel „Fürstbischof". Unter dem Fürstbischof Weigaud von Redwitz
(1522—1556) gieng ein großer Theil derDiöcefe, besonders im Nürn-
berger, Ansbacher und Kulmbacher Gebiet, durch die Reformation ver-
loren. Durcb den Bauernaufruhr (1525) und den Nürnberger Mark-
grafen Alkecht Alcibiades (§. 108), der 1553 Bamberg eroberte und
die Altenburg zerstörte, hatte das Bisthum viel zu leiden.
Nachdem Bamberg schon 1589 ein Gymnasium erhalten hatte, grün-
bete Bischof Melchior Otto Veit 1648 daselbst auch eine Univer-
sität, mit welcher 1741 das reich dotirte anfseßische Seminar, gestif-
tet von dem Domkapitular Bernhard von Anfseß, vereinigt wurde.
2. Mehrmals wurden die beiden Bisthümer Würzburg und Bam-
berg blos von Einem Bischof verwaltet. Fürstbischof Lothar Franz
von ^chönboru (1693—1729), unter dem das Kloster Ebrach, das
Schloß Weißcusteiu bei Pommersfelden (mit der Gemäldegallerie) und
die Jägersburg bei Bamberg erbaut wurde, war zugleich Erzbischof
von Mainz. Franz Ludwig von Erthal (1779—1795), der Freuud
und Förderer der Künste und Wissenschaften, wirkte wie in Würzburg
(s. o.) so auch in Bamberg sehr segensreich.
Im Jahre 1803 wurde das Bisthum Bamberg mit einem Flä-
cheninhalt von 65 Quadr.-Ml. und 195,000 Einw. (die Stadt Bam-
berg mit 19000 Einw.) dem Kurfürstenthum Pfalzbayern einver-
leibt.
f. Z>as Kochstift Eichstädt.
Als erster Bischof vou Eichstädt wird Wilibald (um 745),