Full text: Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main

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Die Männer des Direktoriums gingen gern darauf ein, um ihn aus 
Paris fortzubringen; der ehrgeizige Feuerkopf war ihnen schon längst 
unheimlich. 
Bonaparte wollte Ägypten, dieses wichtige Durchgangsland 
für den europäischen Handel mit Indien, erobern, um dort die 
Vertreibung der Engländer aus Asien vorzubereiten. Es war ihm 
die Erkenntnis aufgegangen, daß England der gefährlichste Feind sei. 
In der Stille traf er seine Anordnungen. Die Engländer meinten, 
er wolle eine Landung an ihrer Küste vorbereiten; da segelte er von 
Toulon ab. Admiral Nelson war bald dicht hinter ihm. Aber es 
gelang Napoleon, vor jenem nach Ägypten zu kommen (1798). Das 
Land war dem Namen nach Eigentum des Sultans, aber Die Herr- 
fchaft hatte das Kriegsvolk der Mameluken. Bonaparte spielte 
sich den Einwohnern gegenüber als Befreier von ihrem harten Joche 
auf. Bei den Pyramiden besiegte er die Mameluken; doch gleich 
kam die Nachricht, daß seine Flotte von dem ergrimmten Nelson 
bei Abukir gänzlich vernichtet sei. Dem Heere war jetzt der Rück- 
weg abgeschnitten. Zwar gelang es dem Korsen, zwei heranrückende 
türkische Armeen zu besiegen; aber seine Lage war verzweifelt, und er 
trat mit den Engländern in Unterhandlung wegen der Kapitulation. 
Bei der Gelegenheit erfuhr er, daß Frankreich in der größten Not fei. 
Österreich hatte mit England und Rußland ein Bündnis geschlossen; 
Frankreichs Heere waren geschlagen, und die Verwirrung im Innern 
war aufs höchste gestiegen. 
3. Erster Konsul; neue Erfolge. Jetzt erschien ihm die Frucht reif. 
Nur auf sein Emporkommen bedacht, ließ er das Heer im Stiche und 
eilte nach Paris. Durch einen Staatsstreich stürzte er 1799 die 
Verfassung um und ließ durch 'Volksabstimmung eine neue einführen. 
Sie gab ihm unter dem Titel eines Ersten Konsuls monarchische 
Gewalt. Frankreich hatte jetzt wieder einen Herrn. Bald zeigte sich 
seine glänzende staatsmännische Begabung. In wenigen Wochen war 
eine ganz neue Ordnung geschaffen. Er fragte bei der Auswahl der 
Beamten nicht nach ihrer Vergangenheit; sie mußten nur brauchbare 
Werkzeuge sein und ihm blindlings gehorchen. Dann gings nach 
Italien gegen die Österreicher. Bei Marengo überraschte 
er sie im Jahre 1800, rannte sie über den Haufen und schickte sich 
zum Marsche auf Wien an. Da ein französisches Heer in Süddeutsch- 
land auch siegreich war, schloß Österreich 1801 den Frieden zu Lüne- 
ville, dem bald das Deutsche Reich beitrat. Der Rhein und die 
Etsch soUten jetzt die Grenzen Frankreichs sein. 
4. Die Neuordnung Deutschlands. Dieser Friede zu Lüneville 
hatte für Deutschland außer dem Verluste des linken Rheinusers noch 
andere wichtige Folgen. Es wurde eine Neuordnung vorgenommen,
	        
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