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südöstlich von Brüssel, griff er mit überlegener Macht Blücher an und
schlug ihn, weil Wellington die versprochene Hilfe nicht leisten konnte.
Aber die Niederlage wurde durch den Heldenmut der Preußen so ehren-
voll, daß ihr Kriegsruhm noch stieg. „Geschlagen, aber nicht be¬
zwungen!" berichtete Blücher dem König.
c) Die Schlacht bei Belle-Alliance oder Waterloo.
Napoleon suchte nun Wellington auf, und am 18. Juni erfolgte
bei Belle-Alliance südlich von Waterloo der Angriff. Der Eng¬
länder wagte den Kampf, weil Blücher Hilfe versprochen hatte.
Schon früh am Morgen waren die Preußen ausgerückt und brannten
vor Begierde, noch heute an den Feind zu kommen. Aber wegen des
strömenden Regens waren die Wege aufgeweicht, und Blücher konnte
mit seinen Truppen nur laugsam vorwärts. Unterdessen hatte Napoleon
durch eine Reihe von glänzenden Angriffen die feste Stellung Welling-
tons erschüttert; die Reihen des Gegners waren furchtbar gelichtet. Vom
Feinde hart bedrängt, rief der Feldherr aus: „Ich wollte, es wäre
Nacht, oder die Preußen kämen!" Da endlich, 41/a Uhr nachmittags,
rollte der Donner der preußischen Kanonen über das Schlachtfeld.
Wohl verrichteten die Franzosen wahre Wunder von Tapferkeit, um nicht
zu unterliegen; aber vor der erdrückenden Übermacht ihrer Gegner er-
griffen sie endlich die Flucht. „Sauve qui peut!" hieß es. Jetzt
zahlten die Preußen Jena heim. Wie damals Napoleon durch rast-
lose Verfolgung nach der Schlacht die preußische Armee gänzlich auf-
gerieben hatte, so machten es hier die Preußen den Seinen. Den
„letzten Hauch von Roß und Mann" boten sie zur Verfolgung auf,
und bald war das stolze Heer gänzlich aufgelöst. Mit Mühe entging
Napoleon den preußischen Reitern; ohne Hut und Degen mußte er
in die Sommernacht hinaussprengen und seinen Wagen mit vielen
Schätzen zurücklassen.
ä)DerzweitePariserFriede. Schon nach drei Wochen rückten
die Verbündeten zum zweiten Male in Paris ein. Napoleon ergab
sich den Engländern. Damit Europa endlich zur Ruhe käme, wurde
er auf die Felseninsel-St. Helena im Atlantischen Ozean gebracht.
Hier starb er in der schaurigen Verbannung im Jahre 1821. Im
zweiten Frieden zu Paris mußte Frankreich noch einige kleine
Besitzungen abtreten (an Preußen Saarlouis und Saarbrücken), 700
Millionen Franken Kriegskosten zahlen und die geraubten Kunstschätze
ausliefern.
e) Der Schluß des Wiener Kongresses. In Wien ge-
langten dann die Verhandlungen 1816 zum Abschluß. Preußen er-
hielt ungefähr soviel Land zurück, wie es vor dem Til¬
sit e r F r i e d e n besessen hatte; jedoch tauschte es dabei für große
polnische Gebiete, die an Rußland fielen, rein deutsche ein. Von
seinen srüheren polnischen Besitzungen bekam es nur das