CKsars Krieg mit Pompejus 49—48. 121
Endlich erkannte Pompejus die Notwendigkeit zu handeln. Er söhnte
sich mit der durch den Senat vertretenen Optimatenpartei, welcher
er durch Neigung und Vergangenheit angehörte, wieder aus und
wollte nun durch sie dem Cäsar die Mittel entziehen, durch welche
dieser berühmt und mächtig geworden war. Zu diesem Zweck ließ Der Senat
er Cäsar durch den Senat auffordern, noch vor Ablaus der ihm verlang Casar
früher bewilligten Frist sein Heer zu entlassen und seine Statthalter- Provinzen ab.
schaft niederzulegen. Zwei Volkstribunen (darunter Antonius), die
dagegen Einspruch erhoben, wurden unter Drohungen aus dem
Senate gewiesen; sie eilten nach Ravenna, wo sich Cäsar befand,
und forderten diesen auf, die Rechte des Volkes, die mau in ihnen
verletzt habe, und die Verfassung zu wahren. Da der Senat Cäsar,
wenn er nicht bis zur verlangten Frist seine Truppen entlasse, für
einen Feind des Vaterlandes erklärt und den Pompejus zum Ober-
feldherrn gegen ihn ernannt hatte, beschloß Cäsar, seinen Gegnern
zuvorzukommen. Er überschritt das Flüßchen Rnbico, das die süd- Cäsar über-
östliche Grenze seiner Provinz bildete, und rückte in Eilmärschen schrotet den
nach dem Süden. Pompejus geriet in die höchste Bestürzung. Da U tCD'
nichts aus einen Krieg vorbereitet war, verließ er Rom und Italien Pompejus
und floh mit dem Senate auf die Balkanhalbinfel. Cäsar durchzog Ae
im Siegeslaufe Italien, beruhigte durch seine Milde die geängstigte ^^seL
Bevölkerung der Hauptstadt, welche die Wiederkehr einer Schreckens-
Herrschaft wie zur Zeit des Marius und Sulla fürchtete, und wandte
sich zunächst nach Spanien, wo starke Streitkräfte unter den Legaten
des abwesenden Prokonsuls Pompejus standen. Bei Jlerda zwang er
sie zur Ergebung und hatte so den ganzen Westen des Reiches
in seine Gewalt gebracht. Jetzt erst zog er gegen Pompejus, der
unterdessen ein starkes Heer aus dem Osten um sich gesammelt hatte;
Cäsar schloß ihn bei Dyrrhachion ein 48 v. Chr. Aber Pompejus
durchbrach die feindlichen Linien und nötigte Cäfar, seine Stellungen
aufzugeben. Dieser zog sich nach Thessalien zurück, wohin ihm
Pompejus folgte. Bei Pharsalos kam es hier im Jahre 48 v. Chr. Pharsalos
zur Entscheidungsschlacht. Trotzdem die Pompejaner an Kopfzahl 48 b-
dem Heere Cäsars um das doppelte überlegen waren, wurden sie
vollständig geschlagen, ihr Lager erstürmt und Pompejus zur Flucht
genötigt. Er eilte an die Küste und begab sich von da zur See
nach Ägypten, wo er auf Anstiften der Ratgeber des unmündigen
Königs ermordet wurde. Der Leiche schlug man das Haupt ab und Pompejus
überreichte es später samt dem Siegelring des Getöteten Cäsar, der t 48 v. Chr
sich jedoch mit Abscheu und unter Thräueu davon abwandte. Den
Rumpf des Pompejus, der am Strande liegen geblieben war, be-
stattete einer seiner Freigelassenen.