§ 51. Unterwerfung Griechenlands durch Philipp von Macedonien. 87
der Führer brachte er die Stadt zu Fall und eroberte ganz Chalcidice.
Die athenische Hilfe kam zu spät.
II. Philipps Angriffe auf Griechenland.
1. Jemotthenes und seine Gegner. Immer näher rückten die
Gefahren, welche von Macedonien aus allen Griechen und insbesondere
den Athenern drohten. Aber während die einen aus Bequemlichkeit, die
andern aus Mutlosigkeit den kommenden Dingen gleichgültig entgegen-
schauten, fehlte es auch nicht an
Verrätern, die es heimlich mit dem
Feinde hielten, wie der falsche, rede-
gewandte Äschines. Nur gering war
die Zahl derjenigen Treuen, welche
trotz allem noch immer auf Rettung
der bedrohten Freiheit bedacht blieben.
Unter diesen wenigen stand als der nn-
ermüdlichste Mahner seiner Mitbürger
der Redner Demosthenes obenan.
Demofthenes, von vermöglichen
Eltern stammend, war früh verwaist. Durch
gewissenlose Vormünder seines Erbes be-
raubt, bildete sich der ernste Jüngling trotz
störender Mängel, die ihm anfänglich an-
hafteten, mit zäher Ausdauer zum ©ach-
Walter und Redner aus. Seit 351 trat er
mit Mut und Einsicht in seinen „Philip-
pischen Reden" gegen den gemeinsamen
Feind auf, dessen Umtriebe er klar durch-
schaute. Wohl rafften sich die Athener noch
einigemal aus ihrer Schlaffheit auf, aber
regelmäßig erst, wenn es schon zu spät war.
Der unausbleibliche Mißerfolg ihrer Unter-
nehmungen setzte hinterher diejenigen ins
Unrecht, die dazu geraten hatten.
2. H'ijilipps weitere Aortschritte
(bis 339). Während sich in Athen die Fig. 17. Demosthenes (Statue im Vatikan).
Führer der Kriegs- und der Friedens-
Partei in persönlichen Prozessen oerfolgten, befestigte Philipp durch weitere
Feldzüge die macedonische Macht am Hellespont und in Thrazien
(Gründung von Philippopölis am Hebrus).
Kamps um Byzanz 339. Unbeirrt durch die schwächlichen Einsprüche der
Athener, hatte Philipp die Eroberung der thrazischen Küstenorte fortgesetzt. Als