Full text: Geschichte der Neuzeit (H. 3)

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Die Zeit der Umwälzungen. 
Das italienische Volk gab sich mit diesem Erfolge nicht zufrieden. Die 
Staaten Mittelitaliens vertrieben ihre Fürsten und schlössen sich 
Sardinien an, ebenfalls der nördliche Teil des Kirchenstaates. Die 
Freischaren des Volkshelden Garibaldi eroberten im Verein mit den 
1861. Truppen Viktor Emanuels das Königreich Neapel und Sizilien. 1861 
nahm Viktor Emanuel den Titel „König von Italien" an; er verlegte später 
seine Residenz von Turin nach Florenz. Der Papst behielt nur Rom 
mit Umgebung. Napoleon, der eine französische Besatzung nach Rom gelegt 
hatte, war gewissermaßen sein Schirmherr. Venetien blieb noch unter öster- 
reichischer Herrschaft. 
5. Der Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten. In den Vereinigten 
Staaten von Amerika bildete sich ein Gegensatz heraus zwischen dem nörd- 
lichen Teil, dessen Wohlstand hauptsächlich auf Handel und Industrie be- 
ruhte, und dem südlichen, in dem weiße Pflanzer ihre Plantagen durch 
Negersklaven bestellen ließen. Die nördlichen Staaten wollten die Sklaverei 
abschaffen, die südlichen sie beibehalten. (England hatte in seinen Kolonien 
schon 1833 die Sklaverei aufgehoben.) Als nun 1860 Lincoln, ein ent¬ 
schiedener Gegner der Sklaverei, zum Präsidenten gewählt wurde, traten 
die Südstaaten aus der Union aus und bildeten einen Sonderbund mit der 
1861 Hauptstadt Richmond. Darüber entbrannte ein vierjähriger, überaus blutiger 
b:s Bürgerkrieg. Anfänglich konnten die Nordstaaten sich gegen die besser vor- 
^'bereiteten Südstaaten kaum behaupten. Doch erlangten jene allmählich 
unter ihren tüchtigen Generalen Sherman und Grant das Übergewicht. 
Dieser schlug 1865 die Südstaaten in der fünftägigen Schlacht bei Peters- 
bürg. Als bald darauf Richmond fiel, mußten sich die Südstaaten unter- 
werfen. Lincoln wurde zum Präsidenten wiedergewählt, jedoch bald darauf 
von einem Schauspieler im Theater erschossen. Das Fortbestehen der Union 
aber war gesichert; alle Bewohner ohne Unterschied der Rasse er- 
hielten den vollen Genuß der bürgerlichen Freiheit. 
6. Das Kaisertum Mexiko. Der Nordamerikanische Bürgerkrieg bot 
Napoleon eine günstige Gelegenheit, seinen Einfluß auch jenfeit des Ozeans 
geltend zu machen. Er sandte ein Heer nach der Republik Mexiko und 
machte nach der Eroberung des Landes den österreichischen Erzherzog Maxi- 
milian zum Kaiser des Landes. Als aber nach Beendigung jenes Krieges 
Napoleon auf die Drohung der Vereinigten Staaten, die keine Monarchie 
in Nordamerika dulden wollten, seine Truppen zurückzog, wurde die Lage 
Maximilians, der im Lande wenig Freunde hatte, unhaltbar. Er wurde 
1867. 1867 von den Republikanern gefangen genommen und erschossen. Seine 
Gemahlin, Charlotte von Belgien, die sich nach Europa begeben und Na- 
poleon vergebens um Hilfe gebeten hatte, verfiel in Wahnsinn.
	        
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