verlieh ihm der König für die bewiesene Tapferkeit das Eiserne Kreuz. Nach 
weiteren Gefechten zog der Prinz mit den siegreichen Truppen in Paris ein. 
Nach dem Frieden fand in der Schloßkirche zu Charlottenburg die Konfir- 
mation statt; dabei gelobte der Prinz: „Ich will unablässig in dem mir angewiesenen 
Kreise tätig sein, meine Zeit aufs beste anwenden und so viel Gutes stiften, wie in 
meinen Kräften steht. — Ich achte es viel höher, geliebt zu sein, als gefürchtet zu 
werden oder bloß ein fürstliches 
Ansehen zu haben. Bei allem 
Guten, das mir zuteil wird, will 
ich dankbar auf Gott blicken, und 
bei allen Übeln, die mich treffen, 
will ich mich Gott unterwerfen, 
fest überzeugt, daß er überall mein 
Bestes beabsichtigt. Meine Kräfte 
gehören dem Vaterlande." Der 
Feldzug von 1815 unterbrach noch 
einmal das friedliche Leben des 
Prinzen; am 13. Juli zog er zum 
zweitenmal mit der siegreichen 
Armee in die französische Haupt- 
stadt ein. 
In den nun folgenden Frie- 
densjahren widmete er sich ganz 
dem militärischen Berufe, da er 
als zweiter Sohn keine Hoffnung 
hatte, jemals den preußischen 
Königsthron einzunehmen. Er 
stieg schnell von Stufe zu Stufe 
und erwarb sich durch Gewissen- 
hastigkeit, Fleiß und Kenntnisse 
bald das Vertrauen der Offiziere 
und der Soldaten. —1829 ver¬ 
mählte er sich mit der Prinzessin 
A u g u st a von S a ch s e n - W e i - 
mar, einer hochgebildeten Dame, 
die unter den Augen Goethes 
£ ÄÄfU-w °usg°wachsen mar. Am 18 Olw. 
ber 1831 wurde dem hohen Paare 
der Prinz Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich III., geboren, 
und 1838 erblickte die Prinzessin Luise, die nachmalige Großherzogin von Baden, 
das Licht der Welt. 
Im Jahre 1840 bestieg Friedrich Wilhelm IV. den Thron. Da die Ehe des 
Königs kinderlos war, wurde Prinz Wilhelm mit dem Titel Prinz von Preußen 
zun: Nachfolger ernannt. Als solcher war er bestrebt, seinem königlichen Bruder
	        
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