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Zu frischem freud'gen Leben,
Zu freiem frommen Muth!
5. Lass Kraft mich erwerben
In Herz und in Hand,
Zn leben und zu sterben
Fiir's heil'ge Vaterland!
Hans Ferd. Maßmann.
15. Dem Könige.
1. Unsern König, Gott! erhalte,
Schirme unsern treuen Herrn!
Ueber dem Gesalbten walte
Stets des Friedens goldner Stern;
Was die Zukunft auch entfalte,
Nimmer sei ihm Freude fern;
Unsern König, Gott! erhalte,
«segne unfern guten Herrn!
2. Ueber blühende Gefilde
Reicht sein Scepter weit und breit.
Säulen seines Throns sind Milde,
Biedersinn und Redlichkeit;
Und von seinem Wappenschilde
Strahlet die Gerechtigkeit;
Unsern König, Gott! erhalte,
Segne unsern guten Herrn!
3. Sich mit Tugenden zu schmücken,
Achtet er der Sorgen werth.
Nicht um Völker zu erdrücken,
Flammt in seiner Hand das Schwert.
Sie zu segnen, zu beglücken,
Ist der Preis, den er begehrt;
Unsern König, Gott! erhalte,
Segne unsern guten Herrn!
4. Er zerbrach der Knechtschaft Baude,
Hob zur Freiheit uns empor;
Lang' erleb' er seiner Lande,
Seiner Völker höchsten Flor,
Und vernehme noch am Rande
Später Gruft der Enkel Chor!
Unsern König, Gott! erhalte,
Segne unsern guten Herrn!
16. Preußisches Volkslied.
1. Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine
Farben?
Die Fahne schwebt mir weiß und schwarz
voran.
Dass für die Freiheit meine Väter starben,
Das deuten, merkt es, meine Farben — an.
Nie werd' ich bang' verzagen;
Wie jene will ich's wagen:
Sei's trüber Tag, seks heitrer Sonnen¬
schein:
Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
2. Mit Lieb' und Treue nah' ich mich
dem Throne,
Von welchem mild zu mir ein Vater spricht;
Und wie der Vater treu mit seinem Sohne,
So steh' ich treu mit ihm und wanke nicht.
Fest sind der Liebe Bande:
Heil meinem Vaterlaude!
DesKönigsRuf dringt in dasHerz mir ein:
Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
3. Nicht jeder Tag kann glüh'n im
Sonnenlichte;
Ein Wölkchen und ein Schauer kommt
zur Zeit.
Drum lese Keiner mir es im Gesichte,
Dass nicht der Wünsche jeder mir gedeiht.
Wohl tauschten nah' und ferne
Mit mir gar Viele gerne.
JhrGlück istTrug und ihreFreiheit Schein:
Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
4. Und wenn der böse Sturm mich
wild umsauset,
Die Nacht entbrennet in des Blitzes Gluth;
Hat's doch schon ärger in der Welt ge-
brauset,
Und was nicht bebte, war des Preußen
Muth.
Mag Fels und Eiche splittern,
Ich werde nicht erzittern; _
Es stürm' und krach', es blitze wild dar¬
ein:
Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
5. Wo Lieb' und Treu' sich so dem
König weihen,
Wo Fürst und Volk sich reichen so die
Hand:
Da muss des Volkes wahres Glück ge¬
deihen,
Da blüht und wächst das schöne Vater¬
land.
So schwören wir aufs Neue
Dem König Lieb' und Treue!
Fest sei der Bund! ja, schlaget muthig
ein!
Wir sind ja Preußen, lasst uns Preußen
sein!
Beruh. Thiersch.
17. Das Lied vom Feldmarschall.
1. Was blasen die Trompeten? Hu¬
saren heraus!
Es reitet der Feldmarschall im fliegenden
Saus,
Er reitet so freudig sein muthiges Pferd,
Und schwinget so schneidig sein blitzendes
Schwert.