Full text: Mittelalter und Neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden (Bd. 1)

114 § 48. Reformation. Einleitung. 
Sohn Friedrich der Weise (1486—1525), bekannt als Stifter der Uni- 
versität Wittenberg (1502) und als Beschützer Martin Luthers; im 
Herzogtum Sachsen folgte auf Albrecht sein Sohn Georg (1500—1539), 
der als Gegner der Reformation auftrat. 
Zweiter Abschnitt. 
öon der Reformatio» Iiis nun IMfiilifdjfn Frieden 
1517—1648. 
A. Entwicklung der Reformation in Deutschland 
von 151?—1555. 
Vgl. Karte VII. 
§ 48. 
Einleitung und Überblick. 
1. Bedürfnis einer kirchlichen Keform. Die großen Kirchen- 
Versammlungen zu Konstanz und zu Basel hatten die geforderte „Reform 
der Kirche an Haupt und Gliedern" nicht zu stände gebracht. Die 
freiere Geistesrichtung der Renaissance aber schien fürs erste noch weniger 
geeignet, dem Verfall des kirchlichen Lebens Einhalt zu tun. 
Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts nahmen die Päpste, wie andere- 
Fürsten Italiens, in hervorragender Weise Anteil an den künstlerischen und 
wissenschaftlichen Bestrebungen der Renaissance, eigneten sich aber dabei die 
weltliche Lebensführung der höheren Gesellschaftskreise an, so namentlich Ale- 
xander VI. aus dem Hause der Borgtet (1492—1503); auch bessere Päpste 
wie Julius II. (1503—1513) und der Mediceer Leo X. (1513 —1521) haben als- 
Kriegssürsten und Kunstgönner einen höheren Ruhm errungen als durch Kirchen- 
leitung und Sittenzucht. 
Die geistlichen Fürsten Deutschlands, zumeist Mitglieder der regie- 
renden Familien, waren dnrch die üblich gewordene Vereinigung mehrerer 
Bischofsherrschaften und durch die daraus erwachsene Mehrung der Regierungs- 
geschäste allzusehr ihren oberhirtlichen Pflichten entfremdet worden und neigten 
zu weltlichen Anschauungen. Ihr Beispiel aber wirkte nachteilig auf die
	        
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