VII. Präparationen auf den naturgefchichflichen
Unterricht im sechsten Schuljahre.
Von Franz Schreck.
I. Der Garten.
Der IPeinffocf.
Ziel: Die Weinrebe, eine Kulturpflanze ersten Ranges.
Analyse: Wir haben im Garten schon verschiedene Kultnr-
gewächse kennen gelernt, unter denen uns das Obst am meisten
interessiert hat. Schon im Winter macht sich der Gartenbe¬
sitzer an die Arbeit, die jungen und alten Obstbäume zu schneiden
und in Ordnung zu erhalten. Nicht minder erstreckt sich seine
Arbeit auf die Weinreben, welche an Mauern und Hauswänden
entlang, rings um den Garten herum oder auch sonst frei in
demselben stehen. Die Weinrebe rechnen wir mit zu dem Obst
und zwar zu dem Beerenobst. Schon als Kinder lernen wir
sie schätzen durch ihre saftigen, süßlich schmeckenden Beeren, wäh¬
rend die Eltern den ausgegorenen Rebensaft, kurzweg „Wein"
genannt, trinken. Es ist darum für uns wichtig, diese Pflanze
einmal nach ihrer äußeren Beschaffenheit, dann aber auch in
Bezug auf ihre Pflege und zuletzt in Betracht ihrer Verwendung
besonders ins Auge zu fassen.
Synthese: a) Bei der Betrachtung der Pflanze fällt es uns
auf, daß sie trotz ihrer allgemeinen Schwäche doch bedeutende
Höhen erreicht, und daß sie dies mittels ihrer Kletterranken be¬
wirken kann.
Da der Wein angebaut und besonders gepflanzt wird, so
baut man ihm hohe Spaliere, damit er Gelegenheit finde sich
daran fest zu klammern. Einen gesonderten Stamm findet man
kaum, da schon von der Wurzel her viele Seitenäste sich bemerk-