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Jahre 9 nach Christus geschlagen und befreite die Germanen von
dem Joche der Römer. Bald verbreitete sich die Kunde von der
furchtbaren Niederlage in Rom. Als sie Kaiser Augustus ver-
nahm, soll er verzweiflungsvoll ausgerufen haben: „Varus, Varus,
gib mir meine Legionen wieder!" Er meinte sogar eine Zeitlang,
die Germanen würden den Rhein überschreiten und das römische
Reich mit Krieg überziehen. Aber daran dachten die Germanen
nicht; sie waren froh, daß fie die Unterdrücker bestraft hatten, und
feierten in der Nähe der blutigen Walstatt ein großes Siegesfest.
4. Armins Tod.
Nach dem Tode des Kaisers Augustus brachen zwischen
Römern und Germanen neue Kämpfe aus. Germanikus, ein
tapferer und einsichtsvoller Feldherr, wollte die Schmach der Nieder-
läge im Teutoburger Walde rächen und die Herrschaft der Römer
in dem Gebiete zwischen Rhein und Elbe wiederherstellen. Er
verwüstete das Land, besiegte Armin in mehreren Gefechten und
nahm sogar Thusnelda gefangen. Aber sein Ziel erreichte er
doch nicht.
Leider wurde Armin mit Undank belohnt. Seine Ver-
wandten wurden neidisch auf feinen Ruhm und beschuldigten ihn,
daß er eine Königsherrschaft aufrichten wolle. In einer Ver-
fammlung fielen sie über ihn her und ermordeten ihn in seinem
37. Lebensjahre. Das Volk trauerte um seinen Befreier und
verherrlichte seine Taten in Liedern. Im Jahre 1875 wurde
Armin auf der Grotenburg bei Detmold ein hochragendes Denk-
mal errichtet.
2. Siegfried.
1. Wie Siegfried den Drachen tötet.
Zu Xanten am Niederrhein lebte ein mächtiger König. Der
hatte einen Sohn mit Namen Siegfried. Dem gefiel es nicht
auf der Burg seines Vaters. Eines Tages nahm er einen großen
Stecken und wanderte in die Welt hinaus, um Abenteuer zu be¬
stehen. Unterwegs begegneten ihm stolze Ritter, die saßen auf
prächtigen Rossen und trugen an der Seite breite Schwerter. Nach
kurzer Zeit kam Siegfried in einen dunkeln Wald. Plötzlich stand
er vor einer Waffenschmiede. Aus dem Herde flackerte ein lustiges
Feuer, und auf dem blanken Amboße schmiedete der Meister ein
scharfes Schwert. Sofort erwachte in dem Jünglinge der Wunsch,
eine solche Waffe fein eigen nennen zu dürfen. Er trat in die
Werkstatt und bat den Schmied, ihn als G-ef eilen anzunehmen.
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