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sie einen von ihnen heirate. Sie aber weigerte sich dessen. Da wollten sie 
die Königin zwingen. Über hundert an der Zahl lagen sie einen Taa 
wie den andern in der Königsburg und schlemmten vom Gute des Odysseus. 
•vW, sie trachteten sogar dem edlen Telemach nach dem Leben. Aber Penelove 
blieb trotzdem standhaft. r 
10. Die Abrechnung mit den Freiern. Wäre nun Odysseus plötzlich 
als König unter ihnen erschienen, so hätten sie ihn umgebracht. Unerkannt 
mußte er vor sie treten und ihre Bestrafung vorbereiten. Darum ver¬ 
handelte Athene ihren Liebling, den schönen braungelockten Helden mit dem 
kühnblickenden Auge in einen häßlichen, glatzköpfigen, trübäugigen Bettler. 
Als solcher ging der Held zum Sauhirten Eumäos, der ihm treu geblieben 
war. Bei ihm traf er auch Telemach und gab sich beiden zu erkennen. Als 
Bettler betrat dann Odysseus seine Burg und sah, wie die übermütigen Freier 
sein Gut verpraßten; doch hielt er an sich trotz seines Grimmes, ja er bettelte 
sogar bei ihnen, um ihre Gesinnung zu prüfen. Manche gaben ihm von 
seinem Gute, einzelne aber mißhandelten ihn. 
Endlich kam die Vergeltung. Penelope ließ den Bogen ihres Gemahls 
in den Saal tragen und gelobte sich dem zum Gatten, der mit der Waffe 
durch zwölf hintereinander stehende Ringe träfe. Keiner der Freier vermochte 
den Bogen auch nur zu spannen. Da ergriff ihn Odysseus, spannte ihn 
mit Leichtigkeit und traf das Ziel. Ehe sich die Freier von ihrer Verwun- 
dernng erholt hatten, lag der Frechste von ihnen am Boden, von einem 
Pfeile durchbohrt. Jetzt entbrannte ein grimmiger Kampf. Die Göttin Athene 
half selbst mit, und bald war das böse Volk der Freier erschlagen. Dann 
verwandelte sich vor den Augen Penelopes der armselige Bettler in den 
herrlichen Odysseus. So wurde ihre Treue herrlich belohnt. 
10. Odyssee und Jlias. Die Geschichten von Achilleus und Odysseus 
sind in zwei großen Gedichten erzählt., Sie werden dem Homer zuge¬ 
schrieben. Von Achilleus handelt die Jlias, von Odysseus die Odyssee. 
Diese Dichtwerke galten den Griechen ebensoviel wie uns die Bibel. Begierig