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immer heute noch fertig bringen kannst. Und prägst du dir das in die
Seele und schreibst es mit Kreide an die Stubenthür, unter den
Kalender, den du dir da anschreibst, so weiß ich sicherlich, daß du
mir's dankst. Und wenn du dann doch eben am Schreiben bist, so
bitte ich dich, schreibe noch eins dazu, nämlich das goldne Sprüchlein:
„Bete und arbeite!“ Denn, siehst du, Beten allein thut's nicht; aber
das Arbeiten ohne Beten thut's gar nicht, denn dem fehlt der Segen
Gottes. Drum beides zusammen und nie getrennt, das ist das Rechte
und Echte. Die Alten wußten recht gut aus Erfahrung, warum sie
das Morgengebet Morgensegen und das Abendgebet Abendsegen
nannten. Probier's nur einmal recht! Du lernst dann auch, warum
es so heißt.
W. H. v. Horn.
Aus. Der reichste Pürst.
Preisend mit viel schönen Reden
rer Länder Wert und Zahl,
saben viele deutsche Fursten
einst zu Vorms im Laisersaal.
2. Aerrlich. »sprach der PUrst von Sacl·
ist mein Land und seine NMacht; sen,
gilber hegen seine berge
woll in manchem tiefen Schacht.»
3.
sprach der Kurfürst von dem Rhein;
goldne Saaten in den Thãlern,
auf den Bergen edler VWeinl»
geht mein Land in upp'ger Füllel
4.
Grobe Stadte, reiche Llõster,⸗
Ludwig, Herr zu bayern, sprach,
aschassen, dah mein Land den euern
wobl nicht steht an Schätzen nach.»
5.
Eberhard, der mit dem Barte,
WVurttembergs geliebter Berr,
sprach: «Nein Land hat kleine gtãdte,
trägt nicht Berge silberschwer;
6.
doch ein Rleinod hãlt's verborgen:
dab in Väldern, noch so grob,
ich mein Haupt kann kühnlieh legen
jedem Unterthan in Schob.
. Vad es rief der Herr von Sachsen,
der von Bayern. der vom Rhein;
Grat im bartl Ihr seid der reiehste;
Luer Land trãgt Edelsteinl
J. Lornor.
19. Johanna Sebus.
LDer Damm zerreißt, das Feld erbraust,
die Fluten spülen, die Fläche saust.
„Ich trage dich, Mutter, durch die Flut;
noch reicht sie nicht hoch, ich wate gut.“ —
„Auch uns bedenke, bedrängt wir sind,
die Hausgenossin, drei arme Kind'!
die schwache Fraul. . Du gehst davon l“ —
Sie trägt die Mutter durchs Wasser schon.