UUI
• . ' /v - .. > : . , > ' :■
a4 Geschichte ber Römer
Dieser begab sich in einem besondern Kleide, einen Wurfspieß
in der Hand, auf die feindliche Gränze, erklärte feyerlich den
Krieg, und schleuderte seinen Spieß ins feindliche Gebiet.
Dieser Krieg war eben so glücklich, als er gerecht war;
Ankus überwand die Lateiner, zerstörte ihre Städte j ffchr-
te die Einwohner nach Rom, und vermehrte sein Gebiet
durch einen Theil des ihrigen. Auf eben -diese Art unter¬
drückte er den Aufstand der Vejer, Fidenater und Volsker,
und erhielt einen zweyten Triumph über die Sabiner.
Aber diese Siege über seine Feinde waren auf keine
Weise mit den Werken, die er zu Hause verrichtete, zu
vergleichen. Er bauete Tempel, befestigte die Stadt, leg¬
te ein Gefängniß für die Missethäter an, und einen Ha¬
sen an der Mündung der Tiber, der ä7stla hieß, und
durch welche er seinen Unterthanen den Handel auf die¬
sem Fluß und den benachbarten Salzgruben sicherte. Eben fo
sehr bemühete er sich, Fremde in sein Gebiet zu locken. Durch
die Freyheiten, die er ihnen ertheilte, und durch die Billigkeit und
Gerechtigkeit, welche alle seine Unterthanen erwarten konnten,
zog er eine Menge verständiger Leute aus verschiedenen Thei¬
len Italiens nach Rom. Hiedurch gewann sein Volk an
Bildung und Reichthum. Unter diesen Fremdlingen war
auch der Grieche Lukumon, welcher nachher den Na¬
men Lucius Tatgmnius annahm, und der Nachfolger des
Ankuö wurde.
Dieser Mann besaß sehr viele Vollkommenheiten und
sehr große Reichthümer. Ankus erwies ihm viele Ehre,
und wahrscheinlicher Weise hatte er sich dadurch vorzüglich
seine Gunst erworben, well er ihm alle seine Schätze zum
Besten des Staats angeboten hatte. Er wurde daher auch
in den Senat aufgenommen, und zum Vormund der bey¬
den Söhne des Ankus bestellt, der nach einer Regierung
von vier und zwanzig Jahren, in welcher er seine Unter¬
thanen bereichert, und Rom verschönert hatte, starb.
: v.
i