Alexanders Sieg bei Arbela und sein Einzug in Babylon. 
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57. Alexanders Sieg bei Hrbela und (ein Einzug in Babylon. 
Justi, Geschichte des alten Persiens. 
(Berlin, Baumgärtels Historischer Verlag.) 
Da Dareios vermutete, daß Alexander ihn angreifen werde, wo immer er 
sein Heer aufstellen möchte, wählte er mit richtigem Blick die assyrische Ebene, 
wo es keinen Baumwuchs gab und wo sich nur ganz leichte Erhebungen des 
Bodens fanden, die kein Hindernis für Reiter und Wagen bildeten. Alexander 
hatte Syrien, Phönizien und Ägypten durcheilt und marschierte nun zurück nach 
Asien, überschritt den Euphrat bei Thapsakos und erreichte den Tigris oberhalb 
Ninive. Auch über diesen Strom war der Übergang frei. Dareios war von 
Babel heraufgezogen und über den großen Zab gegangen an der Stelle, wo 
sich heute die unterste der drei Furten über diesen Fluß befindet; das Heer 
wurde vier Stunden weiter an einem Nebenflüßchen aufgestellt. Der von 
Norden heranmarschierende Alexander rückte behufs Erkundigung der feindlichen 
Stellung bis zu einer Bodenerhöhung vor, wo jetzt das Dorf Börtela liegt. 
Das persische Heer, in dem Reiterei und Fußvolk untereinander gemischt 
waren, bildete zwei Flügel und ein Mitteltreffen, in welchem sich die per- 
fischen Garden, die mardischen Bogenschützen, die griechischen Söldner, die 
Elefanten und der König aufstellten. Vor der Schlachtlinie hielten die Wagen- 
kämpfet und die Reiter; hinter ihr bildeten Babylonier, Uxter1) und Völker von 
den persischen Küsten eine zweite Schlachtlinie. Alexander stellte sein Heer, 
das angeblich nur den zwanzigsten Teil des persischen^) betrug, in drei Linien 
auf; die vorderste bildeten leichte Truppen zu Fuß und Roß, welche den Kamps 
gegen die Sichelwagen3) übernehmen sollten; die Hauptlinie bestand aus der 
Phalanx, auf den Flügeln war die schwere Reiterei aufgestellt. Die letzte Linie 
enthielt die leichten Reiter, welche das Heer vor einer Umgehung von seiten 
der persischen Kavallerie schützen sollten. Alexander befehligte den rechten, 
Parmenion den linken Flügel. Spione und persische Überläufer hatten den 
König genau über die Anordnungen der Perser unterrichtet; er bekam sogar 
Kunde, daß die Perser Wolfsgruben für die Reiterei gelegt hatten. Gleich die 
erste Bewegung der Makedonen brachte die Perser in Verwirrung; Alexander 
marschierte nicht gerade aus, sondern nach rechts und verwickelte den linken 
Flügel der Perser in ein hitziges Gefecht, so daß dieser vom Zentrum los- 
getrennt wurde. Der Angriff der Sichelwagen mußte dadurch früher, als es 
geplant war, erfolgen und scheiterte gänzlich daran, daß die makedonischen 
x) Die Marder und Uxier sind südiranische Völker. 
2) Das Heer des Dareios soll nach jedenfalls übertriebenen Angaben eine Million 
Streiter enthalten haben, das Alexanders war kaum 50000 Mann stark. 
3) Dareios hatte davon 200 zurüsten lassen. 
Förderreuth er-Wurth, Aus b. Gesch. d. Völker. 16
	        
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