Full text: Deutsche Geschichte (Teil 3)

Zieh, wie schön die liebe Sonne scheidet, 
langsam alles sich in Schatten kleidet! — 
Dämmrung für das Menschenherz, das leidet,- — 
später darf's auch schlafen gehn. 
5. Auf dem Airchhof. 
von Detlev von Liliencron. 
Der Tag ging regenschwer und sturmbewegt; 
ich war an manch vergessenem Grab gewesen, 
verwittert Stein und Kreuz, die Kränze alt, 
die Namen überwachsen, kaum zu lesen. 
2. Der Tag ging sturmbewegt und regenschwer, 
auf allen Gräbern fror das lvort: Gewesen. 
Wie sturmestot die Särge schlummerten, 
auf allen Gräbern taute still: Genesen. 
6. Heimkehr. 
von Hermann Lingg. 
3n meine Heimat kam ich wieder; 
es war die alte Heimat noch, 
dieselbe Luft, dieselben Lieder, 
und alles war ein andres doch. 
2. Die Welle rauschte wie vorzeiten, 
am Waldweg sprang wie sonst das Reh; 
von fern erklang ein Abendläuten, 
die Berge glänzten aus dem See. 
3. Doch vor dem Haus, wo uns vor fahren 
die Mutter stets empfing, dort sah 
ich fremde Menschen fremd gebaren; 
wie weh, wie weh mir da geschah! 
4. Mir war, als rief es aus den Wogen: 
„Flieh, flieh, — und ohne Wiederkehr! 
Die du geliebt, sind fortgezogen 
und kehren nimmer, nimmermehr!"
	        
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