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Ostgoten Streit ausbrach, hielt der oströmische Kaiser Justini an die Zeit
für gekommen, den Westen zurückzuerobern. Die Streitmacht, über die er
gebot, zählte nur 15000 Mann. Trotzdem wagte sein Feldherr Belisar
das Werk.
Er wandte sich zuerst gegen die Wandalen. Diese früher so kriegs-
tüchtigen Leute waren in dem reichen Afrika bald verweichlicht. Sie gingen
in schwerseidenen Gewändern einher und galten als große Feinschmecker
Das Waffenhandwerk hatten sie schnell verlernt. So brauchte Belisar nicht
Das Grabmal Theoderichs in Ravenna.
einmal alle seine Truppen gegen sie. Fünftausend Reiter vernichteten das
Vandalenheer. Ihr König Gelimer mußte sich ergeben und in Byzanz vor
dem Triumphwagen Belisars einherschreiten.
Dann wandte sich der Sieger gegen die Ostgoten; bei ihnen hatte
er es nicht so leicht, denn die Goten waren noch vortreffliche Soldaten.
Gegen zwanzig Jahre dauerte der Krieg. Rom wurde nicht weniger als
fünfmal während des Kampfes erobert. Allmählich aber neigte sich das
Glück auf die Seite der Oströmer; die Zahl der Goten war nur klein, und
die Bewohner von Italien standen ihren Feinden bei. Der Gotenkönig
Tötila, ein unerschrockener und gewandter Krieger, fiel in einer großen
Schlacht. Nun hoben die Seinen den Teja auf den Schild. Am Vesuv