Full text: Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt

Londoner Vertrage (s. §. 74, 3, c.) festhalten würden, falls 
Dänemark die in diesem Vertrage für die Herzogthümer ge¬ 
gebenen Zusagen erfüllen wolle, und erwirkten einen Bundes¬ 
beschluss, dass Oesterreich, Preussen, Sachsen und Hannover 
die Execution gegen Dänemark zur Herstellung der verletzten 
Rechte der Herzogthümer übernehmen sollten. Sächsische 
hannoversche, österreichische und preussische Truppen rückten 
in Holstein ein. Während die deutschen Mittelstaaten fort¬ 
während die Rechte des Augustenburgers begünstigten, erklärten 
Oesterreich und Preussen Schleswig besetzen zu wollen, falls 
Dänemark nicht die neue Verfassung aufhebe. Da Däne¬ 
mark diese Forderung ablehnte, so rückte ein preussisches 
-(53,000 M). und österreichisches Heer (28,500 M). an die 
schleswigsche Grenze. Das preussische Heer stand unter dem 
Prinzen Friedrich Karl, das österreichische unter dem Feld¬ 
marschall-Lieutenant v. Gablenz; den Oberbefehl über beide 
Heere führte der preussische Feldmarschall v. Wrangel. 
Nach einigen siegreichen Gefechten drangen die Oesterreicher 
bis zu dem Dane wirk, die Preussen bis zur Schlei vor. Die 
Dänen räumten bald (5. Febr. 1864) den Festuugswall, den 
sie bei ihrer geringen Anzahl doch nicht in seiner ganzen Aus¬ 
dehnung vertheidigen konnten, um sich zu der festeren Stellung 
der Düppeler Schanzen zurückzuziehen. Die Preussen gingen 
über die Schlei und die Oesterreicher schlugen die Nachhut 
der Dänen bei Oe ver see. Die Düppeler Schanz en wurden 
dann am 18. April von den Preussen unter der Führung des 
Prinzen Friedrich Karl erstürmt, und die Dänen zum Rückzug 
nach der Insel Alsen genöthigt. Die Verbündeten zogen in 
Jütland ein, wo die Preussen Fridericia besetzten. Eine Conferenz 
zu London hatte, da die Dänen auf die von Oesterreich und 
Preussen verlangte Personalunion der Herzogthümer mit Däne¬ 
mark nicht eingehen wollten, keinen Erfolg. Erst als die 
Preussen am 29. Juni die Insel Alsen eroberten, brach der 
Trotz der Dänen. Christian IX., welcher sich von Anfang an 
nur im Vertrauen auf die Unterstützung fremder Mächte in 
den Krieg eingelassen hatte, trat im Wiener Frieden Schles¬ 
wig-Holstein und Lauenburg an Oesterreich und Preussen ab, 
30. Octbr. Dänemark war durch den unglücklichen Krieg be~
	        
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