Full text: [Abt. 1 = 5. Schulj, [Schülerband]] (Abt. 1 = 5. Schulj, [Schülerband])

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standen sie alle hinter einander, die einen zu oberst auf dem Dache, 
die andern unter, wo sie an den Latten besserten; etliche noch auf 
der Leiter, wieder andere auf der Erde zunächst der Leiter und so 
fort bis zu dem Ziegelhaufen, der einen guten Steinwurf vom 
Rathause entfernt war. Auf diese Weise ging jeder Ziegel durch 
aller Schildbürger Hände, vom ersten, der ihn aufhob, bis auf 
den letzten, der ihn auf seine Statt legte, daß ein Dach daraus 
würde. Wie man aber willige Rosse nicht übertreiben soll, so 
hatten sie die Anordnung gemacht, daß zu einer gewissen Stunde 
die Glocke geläutet würde, zum Zeichen des Ausruhens. Sowie 
nun derjenige, der zunächst am Ziegelhaufen war, den ersten Streich 
der Glocke hörte, ließ er den Ziegel, den er eben' aufgehoben hatte, 
fallen und lief dem Wirtshause zu. So geschah es, daß diejenigen, 
die zuletzt ans Werk gekommen waren, die ersten im Wirtshause 
und die- obersten hinter dem Tische wurden. Dasselbe thaten auch 
die Zimmerleute. Sowie ihrer einer den ersten Glockenstreich ge¬ 
hört, ließ er die Axt, die er schon zum Streich aufgehoben, fallen* 
und lief dem Trünke zu, welches alles zur Narrheit der Schild¬ 
bürger vortrefflich Paßte. 
Endlich, nach vollendetem Werke, wollten sie in ihr Rathaus 
gehen, um dasselbe zu aller Narren Ehre einzuweihen und in aller 
Narren Namen zu versuchen, wie es sich darin raten lasse. Kaum 
aber waren sie in Ehrbarkeit hineingetreten — siehe, da war es 
ganz finster, so finster, daß einer den andern kaum hören, geschweige 
denn sehen konnte. Darüber erschraken sie nicht wenig und konnten 
sich nicht genugsam verwundern, was doch die Ursache sein möchte; ob 
vielleicht irgendwo ein Fehler beim Bauen gemacht worden, wodurch 
das Licht aufgehalten würde. So gingen sie denn zu ihrem Heu¬ 
thor wieder hinaus, um zu sehen, wo sich der Mangel befinde. 
Da standen alle drei Mauern gar vollkommen da; das Dach saß 
ordentlich darauf; auch an Licht mangelte es draußen nicht. So¬ 
bald sie aber wieder hereinkamen, zu forschen, ob der Fehler 
drinnen liege, da war es wieder finster wie zuvor. Die wahre 
Ursache aber war, daß sie die Fenster an 'ihrem Rathause vergessen
	        
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