Friedrich II. ''
tafel) die welfischen Erblande zu einem Herzogwm Braunschweig-Lüne-
bürg erhoben wurden. Jetzt wandte Friedrich seine Aufmerksamkeit wieder
den italienischen Verhältnissen zu.
4. Der Kampf gegen die Lombarden und das Papsttum. Die lom-
bardischen Städte hatten sich mit dem Thronfolger Heinrich gegen den Kaiser
verbündet (1234). Dies benützte Friedrich, um womöglich den Bund der
lombardischen Städte zu sprengen. Tatsächlich erfocht er bei Cortenuova 1237
(nördl. v. Mailand) einen glänzenden Sieg über die Lombarden. Aber
Gregor IX. half ihnen und sprach den Bann über Friedrich aus. Nun 1239
entbrannte in Italien ein leidenschaftlicher Kampf zwischen den An-
hängern des Kaisers und seinen Gegnern. Bald darauf starb Gregor (1241).
Die Mongolengefahr. Während sich Kaiser und Papst heftig bekämpften,
wurde Europa von Osten her schwer bedroht. Mongolische Stämme hatten nach-
einander China, Indien und Iran, dann in Europa Rußland, Polen und Ungarn
unterworfen. Jetzt brachen sie auch in Deutschland ein. Herzog Heinrich der
Fromme von Schlesien fiel zwar im tapferen Kampfe bei Liegnitz (Walstatt) 1241
mit dem Kern der christlichen Streiter. Aber der Heldenmut der Besiegten flößte
den siegreichen Mongolen soviel Achtung ein, daß sie wieder ostwärts abzogen.
Doch behaupteten die Mongolen (auch Tataren genannt) Südrußland noch bis
ins 16. Jahrh.
Unterdessen ging der Kampf in Italien weiter. An die Stelle Gre-
gors IX. war Innozenz IV. getreten. Dieser begab sich, da er in Italien
von Friedrich bedrängt wurde, nach Lyon (a. d. franzöfisch-burgundischen
Grenze) und sprach auf der Kirchenverfammlung zu Lyon neuerdings 1245
den Bann über Friedrich und nun auch über sein ganzes Geschlecht aus.
Gleichzeitig erklärte Innozenz den Kaiser seiner Kronen für verlustig und
ermahnte die deutschen Fürsten zu einer Neuwahl. Tatsächlich wurden
in Deutschland nacheinander zwei Gegenkönige aufgestellt, die Grafen
Heinrich Raspe von Thüringen und nach dessen Tode (1247) Wilhelm
von Holland. Indes blieben sie beide dem Thronfolger Konrad gegenüber
machtlos, weil vor allem der einflußreiche Bayernherzog Otto (II.)
der Erlauchte, dessen Tochter Elisabeth mit Konrad vermählt war, tteu
zum Kaiser hielt.
5. Friedrichs Ausgang. In Italien führten Friedrich und sein
Sohn Enzio (Heinz) den Kampf ungebeugten Mutes weiter. Doch bald
traf den Kaiser schweres Herzeleid. Einer seiner vertrautesten Freunde
ließ sich zu einer Verschwörung verleiten und tötete sich dann selbst im Kerker.
Der Kaisersohn Enzio fiel in die Gewalt der Bolognesen und blieb hoffnungs-
los in strenger Haft; alle Bemühungen ihn zu befreien schlugen fehl. Da
starb Friedrich und wurde in Palermo beigesetzt. Mit ihm sank die mittel-11250
alterliche Kaiserherrlichkeit endgültig ins Grab. Nun kehrte Innozenz IV.
(1251) nach Rom zurück.