Full text: Vaterländische Geschichtsbilder

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Streitsucht und Rachbegierde, ohne die Verstärkungen der Reichsstädte 
abzuwarten. Mit nur 14000 Mann lieferte er ihm bei Göllheim in 
der Rheinpfalz, südöstlich vom Donnersberg (2. Juli 1298), eine Schlacht. 
Albrecht stellte sein .Heer auf die vorteilhaftesten Punkte und besetzte 
die äußeren Flügel mit ungarischen Bogenschützen und Reiterei. Das 
Fußvolk hatte er mit spitzigen Schwertern bewaffnet, womit es die 
Pferde der schwer gepanzerten Ritter niederstach. Die Bayern, Rhein- 
Pfälzer und Franken rückten nach einer feierlichen Feldmesse unter 
gewaltigem Posaunenschall gegen die Kärntener vor und warfen .sie 
zurück; diese verstärkten sich durch die Schwaben und schlugen die Bayern 
und ihre Waffengefährten zurück. Den bayerischen Herzögen Rudolf 
und Otto wurden die Pferde niedergestochen, und sie mußten zu Fuß 
fechten. Albrecht entwickelte sein an Zahl überlegenes Heer und griff 
die Flanken seines Gegners an; dadurch löste sich die ganze Schlacht 
in zahlreiche, erbitterte Zweikämpfe auf, und das Gefecht wogte mit 
turnierartiger Kunst hin und her. Die Ritter führten ihre wuchtigen 
Schwerter und Streitäxte mit beiden Händen und hieben gegenseitig 
mit donnerähnlichen Schlägen auf Helme und Panzer. Die Sonne 
warf brennende Strahlen auf die dröhnende Walstatt und tötete manchen 
Ritter. Die Bannerträger der beiden Heere erstickten unter der Last 
ihrer Rüstung, und die führerlosen Pferde rasten mit den festgesattelten 
Toten, die noch die Sturmfahne in der Eisenfaust hielten, die Reihen 
auf und ab. König Adolf stürzte vom Pferd und mußte den Helm 
lüften. Unbedeckten Hauptes sprengte er mit einigen tapferen Rittern 
löwenmutig mitten in das Kampfgewühl, wurde aber von einem Haufen 
österreichischer und schwäbischer Ritter unter Führung Albrechts um- 
ringt und getötet. Nach seinem Tode hielten Rudolf und Otto, 
welcher schwer verwundet war, die Fortsetzung der Schlacht für nutzlos 
und führten ihr Kriegsvolk über Worms nach Heidelberg zurück. Die 
andern Abteilungen des königlichen Heeres wurden von den ungarischen 
leichten Reitern und Bogenschützen umzingelt und teils niedergehauen, 
teils gefangen; nur wenige entkamen. 
Nach dem Siege bei Göllheim wurde Albrecht I. allgemein als 
König anerkannt. Nach Schreiber. 
33. Die Schlacht bei Gammelsdorf. 
Herzog Ludwig IV. von Oberbayern hatte nach dem Tode seines 
Vetters, des niederbayerischen Herzogs Stephan I. (1810), die Vor-
	        
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