Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

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Das Altertum. 
Grausamkeit; über 50 000 Menschen ließ er kaltblütig hinschlachten. 
6000 seiner Gegner hatten sich ihm auf Gnade und Ungnade ergeben; 
er ließ sie in eine Rennbahn sperren und dann sämtlich niederhauen. 
In der Nähe war Sulla mit den Senatoren versammelt; als diese bei 
dem Jammergeschrei entsetzt aufsprangen, beruhigte sie Sulla mit den 
Worten! „Nur ruhig, Väter; ich lasse nur einige Aufrührer züchtigen." — 
Sulla ließ sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen. Bald war er 
indes des Herrschens überdrüssig. Er legte freiwillig sein Amt nieder 
und zog sich auf sein Landgut zurück, wo er schon nach wenigen Iahren 
an einer Ekel erregenden Krankheit starb. 
Ä) Das Sklavenwesen bei den Römern. 
Wie bei allen Völkern des Altertums, wurde auch bei den Römern 
die Arbeit durch Sklaven besorgt; auch der Ärmste hatte einen oder 
mehrere derselben, sehr groß war aber oft die Menge der Sklaven in 
einem vornehmen römischen Hause. Die Diener in Haus und Küche, 
die Schmiede, Maler, Schuster, Barbiere und Ärzte, Kammerfrauen und 
Sänftenträger, alle waren Sklaven. Eine bevorzugte Stellung nahmen 
die gebildeten Sklaven ein, die Rechnungsführer, Briefschreiber 
und Vorleser. Zu diesen Haussklaven kamen noch die zahllosen 
Landsklaven, welche in den Gärten, Bergwerken und Feldern arbeiteten 
oder das Vieh hüteten. 
Ein reicher Römer besaß oft 10 000 Sklaven. Alle waren Fremde, 
namentlich Kriegsgefangene. Diese wurden wie eine Ware öffentlich 
versteigert; manche kosteten nur 3 JL, ein gelehrter Sklave aber wohl 
12 000 Äx 
Die Lage der Sklaven war bei den Römern härter als bei den 
Griechen: nach dem Gesetze war der Sklave das völlige Eigentum des 
Herrn, der ihn nach Laune und Willkür peinigen und töten konnte. 
Ohrfeigen und Faustschläge waren für die Sklaven eine alltägliche 
Strafe. Eine sehr häufige Strafe der Beschämung war auch das 
Tragen des Gabelkreuzes in der Gestalt einer V. Die Strafe der 
Flüchtlinge war die Brandmarkung: dem Ergriffenen wurde der 
Buchstabe F (Fugitivus, d. h. Flüchtling) auf die Stirn gebrannt. Die 
gewöhnliche Todesart für die Sklaven, die ursprünglich nur bei 
diesen angewandt wurde, war die Kreuzigung. Ost suchten die 
Sklaven blutige Rache, nicht bloß in einzelnen Empörungen, sondern 
sogar in schrecklichen Kriegen, die nur durch die g a n z e Kriegsmacht der 
Römer siegreich beendet werden konnten. Alles, was der Sklave erwarb, 
gehörte dem Herrn; dennoch gestattete dieser ihm oft, sich ein kleines 
Vermögen zu erwerben. Er konnte von seinen Nahrungsmitteln etwas
	        
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