Full text: Bayerische Geschichte für Mittelschulen

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Gustav Adolf Bayern auf, zog Wallenstein in Eilmärschen nach, und 
1632 bei Lützen, unweit Leipzig, kam es zur Schlacht. In derselben fiel 
Gustav Adolf, aber Wallenftein wurde besiegt. Dieser führte sein 
Heer nach Böhmen und ließ Bayern den Schweden offen. Nach 
Gustav Adolfs Tode übernahm der Kanzler Axel Oxenstjerna 
die Leitung der schwedischen Staatsgeschäfte. Den Oberbefehl über 
das schwedische Heer führten Herzog Bernhard von Weimar 
und General Horn. Vier Monate hausten die schwedischen Horden 
in Bayern und verübten jene Greuel und Grausamkeiten, welche den 
Namen „Schweden" zum Entsetzen machten. Das Gebiet vom Lech 
bis zur Isar und die Oberpfalz hatten besonders zu leiden, in ersterem 
namentlich Landsberg, in der letzteren Neumarkt, welches General 
Horn fast ganz zerstörte. 
Während dieser greuelvollen Zeit befand sich Max mit seiner 
Regierung in Braunau. Wallenstein lag, unbekümmert um Bayerns 
Elend, nnthätig in Böhmen. Er suchte mit Frankreichs Hilfe die 
böhmische Königskrone zu gewinnen und trat sogar mit den Schweden 
in Unterhandlungen, und seine Haltung wurde so zweideutig, daß ihn 
der Kaiser wiederholt absetzte und die Acht über ihn verhängte. 
Wallenstein zog sich nach Eger zurück, wo er in der Nacht des 
1634 24. Februar 1634 auf Veranstaltung des Obersten Buttler durch 
den Hauptmann Deveroux überfallen und ermordet wurde. 
Ferdinand, des Kaisers Sohn, erhielt nun den Oberbefehl 
über das kaiserliche Heer, mit dem sich das bayerische unter Johann 
von Werth vereinigte. Die thatsächliche Führung des kaiserlichen 
Heeres lag jedoch in den Händen des Generals Gallas. Die 
Schweden wurden aus der Oberpfalz vertrieben. Die Schlacht bei 
Nördlingcn (6. September 1634) zwischen der österreichisch-bayerisch¬ 
spanischen Armee und dem schwedischen Heere führte eine Entschei- 
dnng zu Gunsten des Kaisers und seiner Anhänger herbei. 
General Horn wurde gefangen genommen und nach Burghausen in Haft 
gebracht. 
Der zunächst zwischen dem Kaiser und dem Kurfürsten von 
1635 Sachsen geschlossene Präger Separatfriede (30. Mai 1635), dem 
bald auch das gesamte Norddeutschland beitrat, hob die Bestimmungen 
des Restitutionsediktes für 40 Jahre auf und endigte den dritten 
Teil des uuseligeu Krieges. Die Liga löste sich auf. 
Bayern blieb nun einige Jahre von Feinden frei; allein ärger 
als das Schwert wüteten jetzt Hunger und Pest in dem ohnehin fast 
verödeten Lande. In München allein fielen 10 000 Menschen der 
schrecklichen Krankheit zum Opfer. 
IV. Der schwedisch-franzöjische Krieg, 1635—1648. 
Bei dem unerwarteten Glückswechsel, ver die Not des Kaisers 
und Deutschlands endete, trat Frankreich aus seiner zuwartenden 
Stellung heraus und in offene Bundesgenossenschast mit den Schweden.
	        
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