Full text: Bilder aus der württembergischen Geschichte

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dem Daumen, Eberhard der Erlauchte, Eberhard der 
Greiner und Eberhard im Bart. Ulrich ist der Stifter 
des Erbbegräbnisses in Beutelsbach (1240—1265). Er 
besaß nur Stuttgart, Cannstatt, Schorndorf,- Leonberg und 
Waiblingen. Eberhard der Erlauchte, „Gottes Freund 
und aller Welt Feind", verlegte 1320 die Residenz und 
das Erbbegräbnis nach Stuttgart (— Stutengarten; 
Wappen: ein Pferd mit einem Fohlen). Zum Erbbegräbnis 
der württbg. Grafen wurde die Stuttgarter Stiftskirche 
erhoben. Dort sind heute noch die steinernen Bilder der 
Grafen zu sehen. Eberhard war sehr fehdelustig und hatte 
besonders mit feiner Nachbarstadt Eßlingen und mit Kaiser 
Rudolf I. zu kämpfen. Rudolf belagerte ihn 1286 vergeb¬ 
lich in Stuttgart und zerstörte dann Cannstatt und 7 Burgen 
in der Umgebung Stuttgarts. Eberhard, der aus Staats- 
klugheit bald zu Kaiser Friedrich dem Schönen bald zu 
Ludwig von Bayern hielt, vergrößerte sein Land um die 
Hälfte, z. B. durch Backnang, Nürtingen, Neuffen, Marbach, 
Brackenheim, Neuenbürg und die Burg Hohenstaufen. Sein 
Sohn Ulrich III. erwarb Kirchheim, Tübingen, Vaihingen 
und Markgröningen: mit Markgröningen auch die Reichs- 
fturmfahue. Diese Fahne, bestehend aus einem goldenen 
Banner mit dem schwarzen Reichsadler, war au einer roten 
Stange befestigt und wurde im Krieg dem Reichsheer voran- 
getragen. Am bekanntesten sind aber Eberhard der 
Greiner (1344 —1392) und Eberhard im Bart (1457 bis 
1496). Der Enkel des Greiners, Eberhard III., der Milde, 
demütigte die Schlegler bei Heimsheim und verheiratete 
seinen Sohn Eberhard IV. (geb. 1388, am Tag der Schlacht 
bei Döffingen) mit Henriette von Mömpelgard, wodurch 
diese Herrschaft 400 Jahre lang an Württemberg kam. 
Die 1441 durchgeführte Teilung des Landes in die Üracher 
und Stuttgarter (Neuffener) Linie wurde durch die Klugheit 
Eberhards im Bart im Münsinger Vertrag 1482 wieder 
aufgehoben und die Unteilbarkeit des Landes festgesetzt. 
Zustände unter den Grafen, J200—*500. 
Unter den Einwohnern des Landes unterschied man 
in der Zeit von 1200 —1500 4 Klassen: Geistlichkeit, Adel,
	        
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