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6. ii'ieJnifis ®od.
Friedrich regierte 46 Jahre und starb 1786 auf seinem Lieb- '
lingsschlosse Sanssouci. — Während seiner Regierung stieg die Größe
seines Landes von 2200 auf 3600 Quadratmeilen und die Einwohner-
zahl von 2^/2 Millionen auf 6 Millionen. Sein Heer wuchs von
83000 auf 200 000 Mann. Die jährlichen Einkünfte des Staates
vermehrten sich von 22V2 Millionen auf 66 Millionen Mark. Mit
vollem Recht nennt ihn deshalb die Geschichte „den Großen."
(G. u. S. I. Nr. 282—285: Friedrich II.
G. u. S. II. Nr. 177, 182, 183, 185: desgl.)
24. Die französische Revolution und Preufsens Erniedrigung.
1. Ursachen der französischen Revolution.
Friedrich der Grofse sagte einmal am Abende seines
Lebens: „Ich fürchte, nach meinem Tode wird es in Europa
durcheinandergehen." Er hatte Eecht gehabt. Schon drei
Jahre nach des grofsen Königs Tode (1789) brach in unserm
Nachbarlande Frankreich eine Empörung (Revolution) aus.
Die früheren französischen Könige hatten vielfach übel
regiert. Als in Frankreich zu Luthers Zeit evangelische
Prediger auftraten, wollten die damaligen französischen
Könige das nicht dulden. Es ergingen blutige Verfolgungen
über die Protestanten. Später wurden die Evangelischen
eine Zeit lang geduldet, dann aber kam ein König auf
(Ludwig XIV.), der das Duldungsgesetz wieder aufhob.
Durch diese Feindschaft wider die freie Predigt des Evange¬
liums hatten die französischen Könige viele ihrer besten und
frommsten Unterthanen verloren. Teils waren dieselben ums
Leben gekommen, teils waren dieselben ausgewandert (Seite
73). Die französischen Könige hatten sich aber noch mehr
zu schulden kommen lassen.
a. Die ungerechte Verteilung der Steuern.
Die letzten Könige hatten sehr verschwenderisch gelebt und
aus Ruhmsucht viele Kriege geführt. Dadurch waren aber
dem Lande grofse Schulden aufgeladen und die Steuern
immer höher geworden. Nun kam dazu, dafs die Steuern
nicht richtig verteilt waren. Die Adeligen und die hohen
Geistlichen bezahlten nur geringe Steuern, obwohl sie grofse
Güter besafsen. Die Bauern und die Handwerker mufsten
die meisten Steuern bezahlen. Und da die Regierung
auch sonst nicht gut für den Wohlstand gesorgt hatte, so
wurden diese beiden Stände immer ärmer. Kein Wunder
also, dafs die geringeren Leute mit dem Könige, mit den