Full text: Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte

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Gräben wurden mehrere hinter einander ausgeworfen, so daß die Soldaten 
in ihnen dem Feinde möglichst nahe auf den Veib rücken konnten. Natürlich 
suchten die Dänen mit ihren Geschützen diese Belagerungsarbeiten zu hindern. 
Aber auch bte preußischen Kanonen rückten sofort nach und schützten die 
Arbeiten der Soldaten durch ihr gut gezieltes Feuer. Heldenmütig schlugen 
die Preußen alle feindlichen Ausfälle zurück, und ihr trefflich geleitetes 
Geschützfeuer richtete überall hin große Verwüstung an. Das heftigste 
Gefecht war am zweiten Ostertage. Bis auf 500 Schritte waren die 
Preußen an die Schanzen vorgerückt. Da wurde im Kriegsrat be- 
schloffen, den Sturm am Montag, den 18. April, morgens 10 Uhr 
auszuführen. Am frühen Morgen wurden die Schanzen noch einmal 
heftig beschossen. 
Um vier Uhr morgens der Donner begann: 
In den Gräben standen sechstausend Mann, 
Und über sie hin sechs Stunden lang 
Nehmen die Kugeln ihren Gang. 
Da war es zehn Uhr. Nun alles still: 
Durch die Reihen ging es: „Wie Gott will!" 
Und vorgebengt zu Sturm und Stoß 
Brach das preußische Wetter los. 
Auf das Kommaudo: „Vorwärts zum Sturm!" brachen zu gleicher 
Zeit alle Sturmkolonnen aus den Laufgräben hervor. Sie achteten nicht 
den Kartätschenhagel, nicht das Gewehrfeuer, welches die Dänen ihnen ent- 
gegenschickten; nur vorwärts, immer vorwärts ging es, die Offiziere überall 
an der Spitze. Und Gott war mit unfern braven Streitern. Die nächsten 
feindlichen Schutzwehren waren bald beseitigt. Nun ging es ans Erklettern 
der Erbwälle. Die Dänen leisteten überall ben furchtbarsten Wiberstanb. 
Umsonst! Die Stürmenden wichen nicht und wankten nicht. Sieg oder 
Tod war die Losung des Tages. Die Höhen waren bald erstiegen, und 
nun kam es dort oben zu einem schrecklichen Handgemenge, Mann gegen 
Mann, mit dem Säbel, mit dem Bajonett, mit dem Kolben. Die Dänen 
leisteten auch hier den hartnäckigsten Widerstand. Aber vergebens! Eine 
Schanze nach der andern wurde genommen. Schon um 12 Uhr mittags 
wehte von allen Schanzen die schwarzweiße Fahne der Siegers 
c) Fortgang des Krieges und der Friede. — Die Dänen 
wurden zum Rückzüge nach der Insel Alsen gezwungen, und hätten sie die 
Brücken nicht zerstört, so wäre sicher auch Alsen schon an diesem Tage in 
der Preußen Hand gefallen. König Wilhelm war über den Sieg bei 
Düppel so erfreut, daß er selbst nach Schleswig reiste, um den Truppen 
seinen Dank auszusprechend
	        
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