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fich alsbald entzweiten, wieder freigelassen und regierte noch bis 840*
aber ferne Jahre gingen unter Leid und Streit dahin, bis er auf einer
Rhemmfel bei Ingelheim starb.
.,3) Um endlich die Streitigkeiten wegen des kaiserlichen Erbes m
schltchten, teilten Ludwigs Söhne 843 im Teilungsvertrage zu
<5 e r d u u das Frankenreich, a) Der älteste Sohn Lothar erhielt Italien
und einen Strich Landes, der östlich vom Rheine, westlich von der Rhone,
Saone und Maas begrenzt wurde; da die beiden Lieblingsstädte des großen
wl' ^öm un^ ^chen, ihm gehörten, so erhielt er auch die Kaiserwürde
b) Karl (der Kahle genannt) erhielt das Gebiet westlich der Maas,
das heutige Frankreich, c) Ludwig (mit dem Beinamen der Deutsche)
erhielt das Land östlich vom Rheine, dazu aus der linken Rheinfeite
wegen des Weinbaus, die Städte Speyer, Worms und Mainz.
b. iubmig der Deutsche. Ludwig, welcher feinen Königsfitz zu
Regensburg hatte, waltete mit Einsicht und Kraft, fo daß allmählich die
gesonderten deutschen Stämme, die Sachsen, Bayern, Alamannen und
Frauken sich an die Königsgewalt gewöhnten. Da später der Sohn des
Kaisers Lothar, ohne Erben zu hinterlassen, starb, so teilten Ludwig und
Karl der Kahle auch dessen Reich. Dadurch siel das Elsaß und
Lothringen an Deutschland, zwei Landschaften, in denen deutsche
Sprache und Sitte herrschend wurden. Ludwig der Deutsche starb 876.
c. Karl ber Dicke. Nach dem Tode Ludwigs des Deutschen teilten,
nach altem fränkischen Brauch, seine drei Söhne das Reich. Zwei der-
selben aber starben, und deshalb ward der jüngste Sohn Karl (der
Dicke zubenannt) 882 Alleinherrscher in Deutschland. Und da auch zu
derselben Zeit das westliche Frankenreich ohne Herrscher war, so wählten
die fränkischen Großen ihn auch zum König über ihr Land, so daß er
noch einmal das ganze Reich Karls d. Gr. vereinigte. Aber Karl war
ein schwacher Hüter des Reiches gegen die äußeren Feinde, die räuberischen
Normannen, Wenden und Ungarn. Und da er sogar zweimal durch
hohen Tribut einen schimpflichen Frieden von den Normannen erkaufte,
so wurde er endlich von den deutschen Großen auf dem Reichstage zu
Tribur abgesetzt (887). Als deutscher König aber ward erwählt
d. Arnulf von Kärnten, ein Abkömmling aus Karls des Großen
Geschlecht. In Arnulf lebte der Heldengeist seines Ahnherrn. Das zeigte
sich besonders im Kampfe gegen die Normannen. Als diese in das Rhein-
land einzubrechen droheten, zog er ihnen mit Heeresmacht entgegen und
traf auf ihr festes Lager in der sumpfigen Gegend von Löwen (in den
Niederlanden). Da die schwerbewaffneten Reiter in den Sümpfen nicht
vorzudringen vermochten, fo gab Arnulf das Beispiel, stieg vom Roß,
und, die Reichssahne in der Hand, erstürmte er zu Fuß das Lager der
Feinde. Diese Niederlage schreckte die Normannen für immer von den
deutschen Grenzen zurück. Aber Arnulfs Regierungszeit war zu kurz, als
daß er dem Reiche seinen alten Glanz hätte wiedergeben können. Als er
899 starb, wählten die Fürsten seinen siebenjährigen Sohn
e. Ludwig das Kind. Unter ihm sank die kaiserliche Gewalt zum
Spott herab, und es war ein Glück für das Reich, als er 911, erst
18 Jahr alt, starb.