— 129
Außer den hier angeführten Priestern, welche die bedeutendsten
sind, gab es noch verschiedene von minderer Bedeutung, wie auch die
Diener und Gehülfen der Priester zur Priesterschaft gerechnet wurden.
§. 45.
Tempel, Götterbilder und Altäre.
WömifcHer MempeL zu Wemcrusus (IJTtmes).
Die Orte, an denen die Römer Götter und Heroen verehrten,
hatten verschiedene Namen, z.B. Fanum, Delubrum, Aedes
(sacra), Templum. Letzteres bezeichnete ursprünglich jeden durch
den Augur zu heiligen Handlungen abgegrenzten Raum am Himmel
und auf der Erde. Dann aber verstand man darunter auch das
Haus einer Gottheit, einen Tempel. Die Tempel der Götter wurden
auch bei den Römern immer schöner und herrlicher erbaut, zum größten
Teile nach Weise der Griechen. Sie wurden nach und nach so
zahlreich, daß man in Rom mehr als ^vierhundert Tempel hatte.
Auch die Römer hingen die Weihgeschenke, z. B. die Rüstungen
besiegter Feinde, in den Tempeln auf.
Die Götterbilder waren nach griechischen Vorbildern von
griechischen Künstlern gefertigt oder später sogar aus eroberten
griechischen Städten und Tempeln nach Rom gebracht.
In jedem Tempel oder Tempelbezirk waren wenigstens zwei
Slltäre, Arae oder Altaria, von Marmor oder ähnlichem
Neuhaus, Sagen. 9